Volkswagens verzweifelte Aufholjagd in China - Traditionshersteller kämpft um Marktanteile
Die einst unangefochtene Dominanz des deutschen Automobilriesen Volkswagen auf dem chinesischen Markt scheint endgültig der Vergangenheit anzugehören. In einem dramatischen Wandel der Marktverhältnisse sieht sich der Wolfsburger Konzern gezwungen, seine Strategie fundamental zu überdenken.
Vom Marktführer zum Verfolger
Was sich über Jahrzehnte wie eine beispiellose Erfolgsgeschichte las, entwickelt sich zunehmend zu einem Kampf ums Überleben im wichtigsten Automobilmarkt der Welt. Die einheimischen chinesischen Hersteller haben Volkswagen nicht nur eingeholt, sondern in vielen Bereichen bereits überholt. Besonders schmerzlich dürfte für die Wolfsburger sein, dass der chinesische Konkurrent BYD im Bereich der Elektromobilität inzwischen die Nase vorn hat.
Neue Strategie: "In China, für China"
Der Volkswagen-Konzernvorstand für China, Ralf Brandstätter, hat nun eine neue Devise ausgegeben: "In China, für China". Diese Strategie sei nicht nur eine Reaktion auf die veränderten Marktverhältnisse, sondern auch auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen. Der Konzern strebe eine "autonome, kontrollierbare Wertschöpfungskette" an, um sich von internationalen Krisen unabhängiger zu machen.
Massive Investitionen in Hefei
Als Zentrum dieser Neuausrichtung hat Volkswagen den Standort Hefei auserkoren. In der Fünf-Millionen-Einwohner-Stadt, die rund 500 Kilometer westlich von Shanghai liegt, entstanden in Rekordzeit neue Produktions- und Entwicklungsanlagen. Die Investition von etwa einer Milliarde Euro soll sich durch kürzere Entwicklungszeiten und niedrigere Kosten auszahlen.
"In einem dynamischen Marktumfeld ist ein hohes Entwicklungstempo entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit"
Herausforderungen und Risiken
Die Aufholjagd gestaltet sich jedoch äußerst schwierig. Der chinesische Markt unterscheidet sich fundamental vom europäischen:
- Das Durchschnittsalter der E-Auto-Käufer liegt bei nur 34 Jahren
- Entertainment-Features sind wichtiger als Motorleistung
- Ein "aggressives Preislevel" prägt den Markt
- Lokale Konkurrenz ist technologisch oft voraus
Düstere Aussichten
Zusätzlich zu den Marktherausforderungen droht weiteres Ungemach: Ein bevorstehendes Audit bezüglich möglicher Zwangsarbeit im VW-Werk in Xinjiang könnte dem Konzern erhebliche Probleme bereiten. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, droht der Ausschluss aus nachhaltigkeitsorientierten Investmentfonds - ein potenziell verheerender Imageschaden für den deutschen Traditionskonzern.
Die ambitionierten Pläne von Volkswagen, bis 2030 dreißig neue E-Automodelle auf den chinesischen Markt zu bringen, wirken vor diesem Hintergrund wie ein verzweifelter Versuch, den Anschluss nicht vollständig zu verlieren. Ob diese Strategie aufgeht, wird sich zeigen müssen - die Konkurrenz schläft jedenfalls nicht.
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Verlorene Industriearbeitsplätze:
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