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28.01.2025
10:32 Uhr

Volkswagen: Milliardengeschenke für Aktionäre während Mitarbeiter den Gürtel enger schnallen müssen

In einer Zeit, in der der deutsche Automobilriese Volkswagen von einer schweren Krise erschüttert wird, offenbart sich einmal mehr die fragwürdige Verteilungspolitik in deutschen Großkonzernen. Während die Belegschaft zum Verzicht gedrängt wird, fließen weiterhin Milliarden an die Aktionäre - ein Paradebeispiel dafür, wie in der deutschen Wirtschaft die Prioritäten gesetzt werden.

24 Milliarden Euro für die Aktionäre - Null Euro für die Mitarbeiter

Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit 2020 wurden sage und schreibe 24,71 Milliarden Euro an die Aktionäre ausgeschüttet. Besonders pikant: Allein im Jahr 2023 gönnte sich der Konzern eine Sonderdividende von 9,6 Milliarden Euro. Der Wirtschaftswissenschaftler Christian Kreiß hat vorgerechnet, dass diese Summe ausgereicht hätte, um jedem der 673.500 VW-Mitarbeiter eine Lohnerhöhung von 13,6 Prozent zu gewähren.

Die wahren Profiteure: Österreichische Milliardärsfamilien

Besonders brisant ist die Tatsache, dass ein erheblicher Teil der Dividenden direkt in die Taschen der in Österreich ansässigen Familien Porsche und Piëch fließt. Diese haben in den vergangenen vier Jahren rund 3,9 Milliarden Euro kassiert - wohlgemerkt leistungslos, wie Kreiß betont. Ein Facharbeiter müsste für eine solche Summe etwa 100.000 Jahre arbeiten.

Düstere Aussichten für die Belegschaft

Während die Aktionäre sich die Taschen füllen, sieht die Realität für die Beschäftigten düster aus: Keine Lohnerhöhung für 2025, drohende Lohnkürzungen bei anhaltender Krise und der geplante Abbau von 35.000 Arbeitsplätzen bis 2030. Die Chefetage beteiligt sich zwar mit einem Gehaltsverzicht von acht Prozent am Sparprogramm - angesichts der Millionengehälter der Vorstände erscheint dies jedoch wie ein symbolischer Akt.

Die VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo brachte die absurden Dimensionen der Ausschüttungen auf den Punkt: Die Summe entspräche dem Gewinn, den man erhielte, wenn man "ein Menschenleben lang jede Woche aufs Neue Lotto-Millionär" würde.

Bedrohung aus China als Druckmittel

Besonders perfide erscheint die Strategie des Managements, die Bedrohung durch chinesische Interessenten für die Werke in Dresden und Osnabrück als Druckmittel für Sparmaßnahmen zu nutzen. Dies zeigt einmal mehr, wie die Globalisierung gegen die Interessen der deutschen Arbeitnehmer ausgespielt wird.

Der Fall Volkswagen offenbart beispielhaft die Schieflage in der deutschen Wirtschaft: Während die Arbeitnehmer immer mehr unter Druck geraten, werden die Vermögenden durch eine verfehlte Wirtschaftspolitik weiter begünstigt. Eine Entwicklung, die nicht nur volkswirtschaftlich bedenklich ist, sondern auch den sozialen Frieden in Deutschland gefährdet.

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