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10.12.2024
11:51 Uhr

Thyssen-Krise verschärft sich: Finanzvorstand verlässt das Unternehmen nach nur wenigen Monaten

Thyssen-Krise verschärft sich: Finanzvorstand verlässt das Unternehmen nach nur wenigen Monaten

Die ohnehin angespannte Situation beim angeschlagenen Traditionskonzern Thyssen-Krupp spitzt sich weiter zu. Der erst vor wenigen Monaten eingestellte Finanzvorstand Schulte plant offenbar bereits seinen Abgang - ausgerechnet in einer Phase, in der das Unternehmen dringend eine stabile Führung benötigen würde.

Aktionärsschützer fordern Rückzahlung der Antrittsprämie

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat sich nun in dieser brisanten Angelegenheit zu Wort gemeldet. DSW-Hauptgeschäftsführer Tüngler äußerte gegenüber der "Rheinischen Post" scharfe Kritik am Verhalten des scheidenden Finanzvorstands. Der Manager würde das Unternehmen in einer äußerst prekären Phase im Stich lassen, in der eine verlässliche Steuerung der Finanzen von elementarer Bedeutung wäre.

Lukrativer Wechsel zur Deutschen Börse geplant

Besonders pikant erscheint in diesem Zusammenhang, dass Schulte offenbar einen Wechsel zur Deutschen Börse anstrebt. Dies würde nicht nur einen erheblichen Vertrauensbruch darstellen, sondern auch die Frage nach der Rechtmäßigkeit der gezahlten Antrittsprämie aufwerfen.

Die Aktionärsvertreter fordern nun unmissverständlich die Rückzahlung bereits geflossener Prämienzahlungen und den Verzicht auf weitere finanzielle Ansprüche.

Thyssen-Krupp verteidigt Prämienzahlung

Ein Unternehmenssprecher von Thyssen-Krupp versuchte die Situation zu entschärfen und verwies darauf, dass solche "Sign-on-Boni" bei Vorstandswechseln durchaus üblich seien. Derzeit befände sich der Aufsichtsrat in Verhandlungen mit Schulte über die Details seiner Vertragsauflösung.

Symptomatisch für die deutsche Managementkultur

Dieser Vorfall reiht sich ein in eine bedenkliche Serie von Führungswechseln in der deutschen Wirtschaft. Während traditionelle Industrieunternehmen wie Thyssen-Krupp um ihre Zukunftsfähigkeit kämpfen, scheinen einige Top-Manager mehr an ihrer persönlichen Karriereentwicklung als an langfristiger Unternehmensführung interessiert zu sein.

Ausblick bleibt unsicher

Für den Industriekonzern bedeutet dieser überraschende Abgang eine weitere Belastungsprobe. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, steigender Energiekosten und zunehmender internationaler Konkurrenz wäre Kontinuität in der Unternehmensführung dringend geboten. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger dürfte sich angesichts der aktuellen Situation als schwierig erweisen.

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