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09.10.2024
12:30 Uhr

Neue DIW-Studie: Miete überlastet immer mehr Haushalte

Neue DIW-Studie: Miete überlastet immer mehr Haushalte

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) offenbart alarmierende Zahlen: Immer mehr Haushalte in Deutschland sind durch hohe Mietkosten überlastet. Die Studie, die exklusiv ZDFheute vorliegt, zeigt, dass Wohnen zunehmend zu einer sozialen Frage wird.

Überbelastung durch Miete erreicht neue Höhen

Laut der DIW-Studie gelten immer mehr Haushalte als "überbelastet", da sie mehr als 40 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Miete ausgeben müssen. Diese Zahl hat sich von 1991 bis 2021 fast verdreifacht – von fünf auf 14 Prozent. Besonders betroffen sind Haushalte in Großstädten, wo der Mangel an Alternativen die Mieter dazu zwingt, überhöhte Preise zu akzeptieren.

Sozialwohnungen: Ein drastischer Rückgang

Parallel dazu schrumpfte die Zahl der Sozialwohnungen drastisch. Während es Ende der 1980er Jahre noch rund vier Millionen Sozialwohnungen gab, sind es 2022 nur noch etwa eine Million. Dies verschärft die Problematik zusätzlich. Konstantin Kholodilin, der Studienautor des DIW, betont: "Wohnen entwickelt sich mehr und mehr zu einer sozialen Frage." Die Kluft bei der Mietbelastung wird immer größer.

Besonders betroffen: Geringverdiener und Studierende

Die Auswertung zeigt, dass die Mietbelastung für Haushalte mit geringem Einkommen weiter ansteigt. Die einkommensschwächsten 20 Prozent der Mieter zahlen im Durchschnitt 36 Prozent ihres Einkommens für die Miete, während einkommensstarke Haushalte lediglich 22 Prozent aufwenden müssen. Besonders dramatisch ist die Situation für Studierende, die vor Semesterbeginn oft noch keine Wohnung oder ein WG-Zimmer gefunden haben.

Metropolen wie Berlin und München besonders betroffen

Obwohl die Mietbelastung in den letzten Jahren keine großen Veränderungen mehr zeigt, gibt es Ausnahmen: In großen Metropolen wie Berlin und München beträgt die Mietbelastung für eine Drei-Zimmer-Wohnung im Stadtzentrum mittlerweile durchschnittlich rund 37 Prozent des Einkommens.

Politische Lösungsansätze bleiben unklar

Die Frage, wie die Politik die Belastung senken kann, bleibt offen. DIW-Forscher Kholodilin sieht keine einfache Lösung. Eine Mietpreisbremse könnte zwar kurzfristig Mietsteigerungen begrenzen, habe aber unerwünschte Nebenwirkungen, wie die Reduktion des Anreizes zu bauen. Der Bau von Sozialwohnungen sei sinnvoll, dauere jedoch seine Zeit. Eine Erhöhung des Wohngelds könnte die Situation der Haushalte verbessern, jedoch auch die Mieten weiter in die Höhe treiben.

Ein Mix aus Maßnahmen ist notwendig

Kholodilin betont, dass nur ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen helfen könne. Mehr Entscheidungsspielraum für die Verantwortlichen auf kommunaler Ebene sei ebenfalls notwendig, um die Mietbelastung effektiv zu senken.

Die Ergebnisse der DIW-Studie zeigen deutlich, dass die Mietproblematik in Deutschland eine dringende Lösung erfordert. Ohne gezielte Maßnahmen droht die soziale Schere weiter auseinanderzugehen und die Wohnsituation für viele Deutsche unerträglich zu machen.

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