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17.10.2024
14:36 Uhr

Nestlé in der Krise: Radikaler Umbau unter neuem Chef Laurent Freixe

Nestlé in der Krise: Radikaler Umbau unter neuem Chef Laurent Freixe

Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé steht erneut vor großen Herausforderungen. Nach einem enttäuschenden Quartal sieht sich das Unternehmen gezwungen, seine Jahresziele drastisch zu senken. Der neue Firmenchef Laurent Freixe hat bereits radikale Maßnahmen angekündigt, um den angeschlagenen Konzern wieder auf Kurs zu bringen.

Enttäuschende Quartalsergebnisse zwingen zum Handeln

Die jüngsten Geschäftszahlen von Nestlé haben die Erwartungen nicht erfüllt. Das Unternehmen musste seine Prognosen nach unten korrigieren, nachdem das Wachstum in den ersten neun Monaten des Jahres zu schwach ausfiel. Der Vorstand rechnet nun mit einem organischen Wachstum von nur rund zwei Prozent. Dies betrifft auch bekannte Marken wie Nespresso, Maggi und Kitkat.

Umstrukturierung der Konzernleitung

Laurent Freixe, der erst im August die Führung des Unternehmens übernommen hat, will Nestlé durch eine umfassende Umstrukturierung der Konzernleitung wieder zum Erfolg führen. Die 2022 vorgenommene Reorganisation der Regionen wird rückgängig gemacht: Die Zonen Lateinamerika und Nordamerika werden wieder zusammengelegt, und Greater China wird in die Asien-Zone integriert. Zudem kommt es zu personellen Veränderungen in der Konzernleitung.

Herausforderndes Umfeld und verhaltene Konsumentennachfrage

Freixe sieht sich mit einem herausfordernden Umfeld konfrontiert. In einer Telefonkonferenz erklärte er, dass die Konsumentennachfrage in den letzten Monaten nachgelassen habe und dieses verhaltene Umfeld voraussichtlich anhalten werde. Geopolitische Spannungen und reduzierte Lagerbestände bei Kunden tragen zusätzlich zur Unsicherheit bei.

Moderate Preisanpassungen

Trotz der schwierigen Lage plant Freixe, die Preise nicht übermäßig zu erhöhen. Im dritten Quartal stiegen die Preise um lediglich 0,6 Prozent, während das Verkaufsvolumen um 1,3 Prozent zunahm. Im Vergleich dazu hatte das Management im ersten Quartal die Preise noch um 3,4 Prozent erhöht, was zu einem Rückgang der Verkaufszahlen führte. Im zweiten Quartal stiegen die Preise moderater um 0,6 Prozent, was wiederum zu einem Anstieg der Verkaufsmengen führte.

Starbucks und Nespresso als Wachstumstreiber

Zu den bestverkauften Produkten von Nestlé gehören unter anderem die Kaffeemarken Nescafé, Starbucks und Nespresso. Diese trugen maßgeblich zum Gesamtwachstum bei. Auch das Tierfutter mit der Marke Purina erzielte ein niedriges einstelliges Wachstum. Süßwaren wie Kitkat verzeichneten ein mittleres einstelliges Wachstum, während das Geschäft mit Gesundheitsprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln im tiefen einstelligen Bereich zulegte. Einen Rückgang verzeichnete Nestlé hingegen bei Milchprodukten und im Kulinarikgeschäft, wo Kaffeeweißer und Tiefkühlprodukte gemieden wurden.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die radikalen Maßnahmen von Laurent Freixe den gewünschten Erfolg bringen werden. Klar ist jedoch, dass Nestlé sich in einem schwierigen Umfeld behaupten muss und die kommenden Monate entscheidend für die Zukunft des Konzerns sein werden.

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