Machtkampf in Syrien: USA erwägt Aufhebung des Kopfgelds auf HTS-Anführer nach Assads Sturz
In einer dramatischen Wendung der Ereignisse in Syrien diskutieren US-Beamte die mögliche Aufhebung des 10-Millionen-Dollar-Kopfgelds auf Abu Mohammad al-Jolani, den Anführer der Hay'at Tahrir al-Sham (HTS). Diese Überlegungen folgen dem überraschenden Sturz des Assad-Regimes durch die von Jolani angeführten Rebellen am vergangenen Sonntag.
Vom Terroristen zum möglichen Machthaber
Die Entwicklung markiert einen bemerkenswerten Wandel in der amerikanischen Syrien-Politik. Noch 2013 wurde Jolani von den USA als Terrorist eingestuft, und 2018 setzte die Trump-Administration ein Kopfgeld von 10 Millionen Dollar auf ihn aus. Der 42-jährige Rebellenführer, der seine politische Karriere im irakischen Widerstand begann, könnte nun eine Schlüsselrolle in der politischen Zukunft Syriens spielen.
Bidens vorsichtige Annäherung
US-Präsident Biden bezeichnete den Sturz Assads als "fundamentalen Akt der Gerechtigkeit", mahnte jedoch zur Vorsicht. Die Biden-Administration zeigt sich gespalten in der Frage, wie mit der neuen Situation umzugehen sei. Während einige Beamte für eine pragmatische Annäherung an die HTS plädieren, warnen andere vor den historischen Verbindungen der Gruppe zu terroristischen Organisationen.
Geopolitische Machtverschiebungen
Der Fall des Assad-Regimes hat zu bedeutenden Veränderungen in der regionalen Machtbalance geführt:
- Die Türkei konnte ihre Position als wichtigste externe Macht in Syrien festigen
- Der Einfluss Russlands und des Irans ist deutlich geschwächt
- Die USA kontrollieren weiterhin wichtige Gebiete durch Verbündete
Kritische Stimmen aus dem Trump-Lager
Der ehemalige Präsident Trump nutzte die Situation für scharfe Kritik an der aktuellen US-Administration. In einem Social-Media-Beitrag führte er Assads Sturz auf die Schwächung Russlands durch den Ukraine-Krieg und des Irans durch den Konflikt mit Israel zurück - eine Analyse, die die komplexen innersyrischen Dynamiken weitgehend außer Acht lässt.
Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr die Unberechenbarkeit der amerikanischen Nahostpolitik. Während gestern noch als Terrorist gebrandmarkt, könnte der HTS-Anführer morgen schon als Gesprächspartner akzeptiert werden.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die USA tatsächlich bereit sind, ihre bisherige Position gegenüber der HTS zu überdenken und welche Konsequenzen dies für die Stabilität der Region haben könnte.
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