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Ölkrise der 1970er-Jahre – Ursachen, Folgen und Auswirkung auf den Goldpreis

Ölkrise
Die Ölkrise der 1970er Jahre gilt als einer der größten Zäsuren des 20. Jahrhunderts.

Die Ölkrise der 70er Jahre haben viele Menschen in Deutschland noch selbst erlebt. Autofreie Sonntage, Tempolimits auf Autobahnen und andere Folgen wirken zum Teil bis in die heutige Zeit nach. So auch der heutige Wille, bei der Energieversorgung deutlich unabhängiger von einzelnen Staaten zu werden. Wir beschäftigen uns in diesem Beitrag mit den Ereignissen rund um die Ölkrise, den Ursachen, den Folgen und den Auswirkungen auf den Goldpreis.

Was ist während der Ölkrisen in den 1970er Jahren passiert?

Auslöser der Ölkrise war die massive Drosselung der Erdölförderung durch die arabischen Staaten im Oktober 1973. Im Zuge dessen wurde auch ein Embargo über das Öl verhängt. So ordneten die arabischen Staaten Mitte Oktober an, die Produktion um fünf Prozent pro Monat zu drosseln. Zudem wurde der Preis für Öl der Sorte „Arabian Light“ um 70 Prozent in die Höhe getrieben. Die Ölpreiskrise verdankt ihren Namen dem Ausbruch einer Panik auf dem Markt als Folge der Verknappung und dem damit einhergehenden raschen Anstieg der Preise.

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Die Entwicklung des Röholpreises weist konkrete Preisschübe nach oben auf während der ersten und zweiten Ölkrise in den 1970er Jahren.

Ursachen: Wie kam es zur Ölpreiskrise?

Die Ursache für den Ausbruch der Ölkrise geht vor allem auf den 6. Oktober 1973 zurück. An diesem Tag begannen die beiden Staaten Syrien und Ägypten, Israel anzugreifen – genau genommen am Jom Kippur. Eine Niederlage Israels in diesem Krieg konnte jedoch durch Waffenlieferungen der USA abgewendet und schließlich ein Waffenstillstand geschlossen werden. Dieser wurde jedoch von den OPEC-Staaten (Organization of Arab Petroleum Exporting Countries) massiv kritisiert, die den USA eine einseitige Parteinahme für Israel vorwarfen.

Daraus resultierte die Idee dieser Länder, als Gegenmaßnahme ihre enormen Reserven und damit die Ölförderung zu reduzieren. Nachdem der eigentliche Krieg militärischer Natur beendet war, wurde das Öl als eine Art Waffe eingesetzt. Daher wird der israelische Feiertag Jom Kippur im Jahre 1973, aufgrund des Angriffs auf Israel und des daraus resultierenden Krieges, als eigentliche Ursache und Auslöser der Ölkrise angesehen.

Der Yom-Kippur Krieg war einer der entscheidensten Faktoren für den Ausbruch der Ölkrise
Der Jom-Kippur Krieg war einer der entscheidensten Faktoren für den Ausbruch der Ölkrise

Die zweite Ölkrise, die 1979-1980 stattfand, wurde durch die Islamische Revolution im Iran 1979 und den anschließenden Iran-Irak-Krieg 1980 verursacht. Diese Ereignisse führten zu erheblichen Störungen der Ölproduktion und -exporte in einer der größten Ölförderregionen der Welt.

Auch diese Krise führte wirtschaftlich zu einer erneuten Phase der Stagflation in den westlichen Industrienationen. Die wirtschaftliche Unsicherheit und die erhöhten Produktionskosten führten zu einer hohen Arbeitslosigkeit. Aufgrund der Unsicherheit über die Ölversorgung wurden vermehrt Investitionen in alternative Energiequellen und Energieeinsparungen getätigt.

Politisch intensivierten viele Länder ihre Bemühungen, die Abhängigkeit von importiertem Öl zu reduzieren und diversifizierten ihre Energiequellen. Die geopolitischen Spannungen, insbesondere im Nahen Osten, wurden durch die Krisen weiter verschärft.

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Welche Maßnahmen wurden von Seiten der BRD ergriffen?

Es versteht sich von selbst, dass zu dieser Zeit neben vielen anderen Ländern, vor allem in Europa, auch Deutschland in erheblichem Maße von der Ölkrise betroffen war. Nach dem Angriff Ägyptens und Syriens auf Israel an Jom Kippur wurde die künstliche Verknappung des Erdöls durch die genannten Staaten schnell in Gang gesetzt. Der Zeitpunkt war auch für die Bundesrepublik Deutschland denkbar ungünstig, denn der bevorstehende Winter des Jahres 1973 hatte wie immer in der kalten Jahreszeit einen besonders hohen Bedarf an Energie in Form von Erdöl zur Folge.

Zwar betonte unter anderem Wirtschaftsminister Friderichs, dass es in Deutschland einen ausreichenden Vorrat an Erdöl – sowohl für die Heizung als auch für die Industrie – für mindestens ein halbes Jahr geben werde. Diese Rhetorik erinnert sehr verdächtig an die Energiekrise unseres jetzigen Wirtschaftsministers Habeck vor zwei Jahren. Dennoch konnte diese Aussage den Preisanstieg des schwarzen Goldes im Zuge der Ölkrise nicht verhindern. Deshalb beschloss die damalige Bundesregierung mehrere Maßnahmen, um auf den steigenden Ölpreis und die Verknappung des Ölangebots zu reagieren:

Diese Regeln sollten vor allem bewirken, dass weniger Energie in Form von Öl verbraucht wird. Zu einer wirklichen Verknappung des Erdöls ist es zwar nie gekommen, aber die Preise für diesen Rohstoff sind dennoch gestiegen. Vor allem unter dem Schlagwort der autofreien Sonntage und dem damit verbundenen Fahrverbot für die Bürger sind die Maßnahmen bekannt geworden. Neben dem Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen wurde auch ein Tempolimit von 80 km/h auf Landstraßen eingeführt. Hintergrund war die Überlegung, dass bei einer geringeren Geschwindigkeit der Kraftstoffverbrauch im Vergleich zum Fahren mit 100 km/h reduziert werden kann.

Werden autofreie Sonntage dank einer neuen Ölkrise zur Gewohnheit?
Werden autofreie Sonntage durch eine neue Ölkrise im 21. Jahrhundert zur Gewohnheit?

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Welche direkten und indirekten Folgen waren mit der Ölpreiskrise verbunden?

Im Rahmen der Ölkrise waren die autofreien Sonntage und das Tempolimit in Deutschland nur die ersten unmittelbaren Folgen. Darüber hinaus wurden und werden aber auch längerfristige Konsequenzen gezogen, die zum Teil bis heute nachwirken. Im Überblick sind es folgende Ereignisse und Zustände, die teils direkte, teils indirekte Folgen der Krise sind:

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Die wirtschaftliche Folge der damaligen Ölpreiskrise war eine Stagflation, von der viele Staaten, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland, betroffen waren. Stagflation, eine Wortmischung aus Stagnation und Inflation, ist die Bezeichnung für eine Inflation ohne Wachstum der Wirtschaft. Bedingt durch den enormen Anstieg der Ölpreise kam es zu einem Einbruch vor allem in der Automobilindustrie, aber auch andere Industriezweige waren in erheblichem Maße davon betroffen:

Dies führte zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit und in der Folge zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen von etwas mehr als 270.000 Personen im Jahr 1973 auf über eine Million Personen im Jahr 1975. Im Zuge der Stagflation in Europa kam es zu einem Einbruch der Wirtschaft.

Gesamtwirtschaftlichle Entwicklung 1969-1985

Jahr Inflation (Veränderung in %) Erwerbspersonen (in Tausend) Arbeitlose (in Tausend) Arbeitslosenquote (in %) Wachstumsrate Bruttosozialprodukt (in %)
1969 2,1 26 535 179 0,8 7,4
1970 3,3 28 817 149 0,7 5,4
1971 5,4 26 957 185 0,8 3,1
1972 5,5 27 121 246 1,1 4,3
1973 7,0 27 433 273 1,2 4,7
1974 7,0 27 411 582 2,5 0,0
1975 5,9 27 184 1074 4,6 -1,1
1976 4,3 27 034 1060 4,5 5,5
1977 3,7 27 038 1030 4,3 2,6
1978 2,7 27 212 993 4,1 3,4
1979 4,1 27 528 876 3,6 4,1
1980 5,5 27 948 889 3,6 0,9
1981 6,3 28 305 1272 5,1 0,0
1982 5,2 28 558 1833 7,2 -1,1
1983 3,3 28 605 2258 8,8 2,1
1984 2,4 28 659 2266 8,8 3,1
1985 2,0 28 879 2304 8,9 1,9
Die Quelle der Tabelle finden Sie unter diesem Link.

Neben diesen direkten Folgen der Krise in der damaligen Zeit und in den folgenden Jahren gibt es noch weitere Auswirkungen, die zum Teil bis in die heutige Zeit hineinreichen. Hervorzuheben ist insbesondere die Erkenntnis auch in Deutschland, dass man zu sehr vom Erdöl abhängig ist. Daraus resultierte wiederum die Suche nach alternativen Energien wie solar- und nuklearen. Darüber hinaus sind insbesondere die heutigen Energieeffizienzstandards bei elektrischen Geräten oder auch die Vorschriften im Immobilienbereich darauf zurückzuführen, dass im Zuge der Ölkrise die Notwendigkeit gesehen wurde, energiesparend zu wirtschaften.

Welche Auswirkungen hatte dies auf den Goldpreis?

Die Ölkrise, die faktisch durch den Angriff auf Israel an Jom Kippur ausgelöst wurde, führte nicht nur zu einem starken Anstieg der Ölpreise. Sie wirkte sich auch auf den Goldpreis aus, der in der Zeit von Oktober 1973 bis Ende des Jahres 1974 ebenfalls in die Höhe schoss. Er stieg um mehr als 120 Prozent, während die Aktienmärkte einbrachen. So kostete 1970 die Feinunze Gold noch knapp 38 Dollar, während der Goldpreis fünf Jahre später (1975) in der Spitze bei knapp über 180 Dollar lag.

Die beiden Ölkrisen hatte einen massive Auswirkung auf die Entwicklung des Goldpreises.
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Wenige Jahre später stieg der Goldpreis sogar auf über 800 Dollar. Diese Entwicklung des Goldpreises ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass das Edelmetall eine echte Krisenwährung ist, mit der sich Geld stabil anlegen lässt.

Mehr zum Thema in unseren Videos

Im folgenden Video diskutieren die Experten Dimitri Speck und Dominik Kettner ausführlich die Krisensicherheit von Gold. Sie erläutern die historischen Zusammenhänge und die Gründe, warum Gold als wertbeständige Anlage in wirtschaftlich unsicheren Zeiten besonders geschätzt wird. Die beiden Experten bieten fundierte Einblicke in die Mechanismen, die den Goldpreis beeinflussen, und erklären, wie Investoren Gold als Absicherung gegen wirtschaftliche Krisen und Inflation nutzen können.

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