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11.12.2024
16:16 Uhr

Deutsche Autoindustrie findet Zuflucht in Ungarn - Orbán lockt mit Subventionen

Deutsche Autoindustrie findet Zuflucht in Ungarn - Orbán lockt mit Subventionen

Während die deutsche Automobilindustrie in der Heimat mit massiven Problemen kämpft, scheint sie in Ungarn eine sichere Zufluchtsstätte gefunden zu haben. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán setzt alles daran, die "wertvollen deutschen Fabriken" im Land zu halten und neue Investitionen anzulocken.

Krise in Deutschland - Aufschwung in Ungarn

Die Situation der deutschen Automobilhersteller könnte in beiden Ländern kaum unterschiedlicher sein. Während in Deutschland Werksschließungen, Lohnkürzungen und betriebsbedingte Kündigungen auf der Tagesordnung stehen, werden die Produktionskapazitäten in Ungarn sogar noch ausgebaut. So investiert beispielsweise BMW trotz der aktuellen Marktsituation rund 2 Milliarden Euro in ein neues Werk für Elektro-SUVs in Debrezin.

Orbáns strategischer Ansatz

Die ungarische Regierung verfolgt dabei eine klare Strategie der "wirtschaftlichen Neutralität". Dies bedeutet, dass man nicht nur auf europäische Partner setzt, sondern gezielt auch Investoren aus China und den USA ins Land holt. Ein Konzept, das besonders bei der Elektromobilität Früchte trägt: Deutsche Autofabriken und chinesische Batteriehersteller produzieren in unmittelbarer Nachbarschaft - ein in Europa einzigartiges Modell.

Großzügige Subventionen als Lockmittel

Deutsche Autofabriken werden in Ungarn nicht geschlossen, sondern ausgebaut

Seit Viktor Orbáns Machtübernahme 2010 wurden die staatlichen Förderungen für ausländische Investoren kontinuierlich ausgebaut. Zwischen 2010 und 2019 verteilte die ungarische Regierung etwa 1,1 Milliarden Euro an Subventionen an Großunternehmen - davon flossen beachtliche 36 Prozent an deutsche Automobilhersteller.

Kritische Stimmen werden lauter

Doch nicht alle sehen diese Entwicklung positiv. Oppositionelle und Umweltschützer warnen vor:

  • Möglichen Verstößen gegen Umweltauflagen
  • Gefährdung der Wasserressourcen durch wasserintensive Produktion
  • Zu großer wirtschaftlicher Abhängigkeit von ausländischen Konzernen
  • Intransparenten Vergabepraktiken bei Subventionen

Fazit: Ungarns geschicktes Spiel

Während die deutsche Automobilindustrie in der Heimat mit erheblichen Herausforderungen kämpft, hat Orbán durch seine pragmatische Wirtschaftspolitik ein attraktives Umfeld für ausländische Investoren geschaffen. Die Kombination aus günstigen Produktionsbedingungen, staatlichen Förderungen und strategischer Ansiedlung von Zulieferern macht Ungarn zu einem zunehmend wichtigen Standort für die deutsche Automobilindustrie - auch wenn dies nicht unumstritten ist.

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