Chinas Militärshow: Droht eine Invasion Taiwans?
In einer brisanten Dokumentation des chinesischen Staatsfernsehens wurden jüngst detaillierte Einblicke in mögliche Invasionsstrategien der Volksbefreiungsarmee (PLA) gegen Taiwan präsentiert. Die Sendung, Teil der Serie "Quenching" (auf Deutsch: "Abschrecken"), zeigte umfassende Übungen der Boden-, See- und Raketenstreitkräfte der PLA und sorgte international für Aufsehen.
Militärische Manöver im Fokus
Die Zuschauer wurden Zeugen eines groß angelegten Hubschrauber-Luftangriffs der Landstreitkräfte, begleitet von elektronischen Gegenmaßnahmen einer Flugzeugträgergruppe und Deckungsübungen mit Langstreckenraketen. Besonders im Mittelpunkt stand der modernste Zerstörer der chinesischen Flotte, der Typ 055, der als Teil einer Flugzeugträgergruppe bei einer Übung zur elektronischen Kampfführung vorgeführt wurde.
Strategische Bedeutung
Die Dokumentation erklärte, wie Aufklärungs- und Angriffsdrohnen eingesetzt würden, um Hubschrauber bei der Landung von Truppen zu unterstützen. Beijing betrachtet Taiwan als Teil seines Territoriums und betont, es notfalls mit Gewalt unter Kontrolle zu bringen. Die jüngsten Übungen sind Teil eines verstärkten Trainings der PLA für solche Manöver, die offenbar bei Nacht stattfanden und die Reaktion der PLA auf feindlichen Beschuss simulierten.
Herausforderungen durch US-Waffenlieferungen
Eine besondere Herausforderung während der simulierten Operationen stellten die tragbaren Luftabwehrraketen (Manpads) dar. Taiwan hat kürzlich 250 FIM-92 Stinger Manpads aus den USA erworben und plant den Kauf weiterer 1.985 Stück. Die Vereinigten Staaten, die Taiwan nicht als unabhängigen Staat anerkennen, lehnen jedoch eine gewaltsame Veränderung des Status quo ab und sind der größte Waffenlieferant der Insel.
Internationale Reaktionen
Die Demonstration Chinas militärischer Fähigkeiten fand zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Spannungen in der Taiwanstraße zunehmen. Sie könnte als Reaktion auf internationale Militärmanöver wie die von den USA geführten RIMPAC-Übungen (Rim of the Pacific) in der Nähe von Hawaii gesehen werden. Das japanische Militär dokumentierte den Zerstörer Yanan sowie Starts und Landungen von Kampfflugzeugen und Hubschraubern vom Flugzeugträger Shandong während einer Operation im Juli östlich von Taiwan im westlichen Pazifik.
Strategische Bedeutung der Region
Die Gewässer östlich von Taiwan sind für die PLA von strategischer Bedeutung, um im Falle eines Angriffs auf die Insel mögliche Interventionen der USA und ihrer Verbündeten zu verhindern. Über das genaue Timing lässt sich wie immer trefflich spekulieren. Die Ausstrahlung der Dokumentation kann jedoch als deutliche Warnung an Taiwan und die internationale Gemeinschaft verstanden werden und zeigt Chinas Bereitschaft, seine Ansprüche notfalls auch mit militärischer Gewalt zu untermauern.
Die Welt beobachtet mit wachsender Besorgnis, wie China seine militärischen Kapazitäten zur Schau stellt. Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf diese Provokationen reagieren wird und ob es zu einer Eskalation der Spannungen in der Region kommt.
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