China-Afrika-Forum: Peking intensiviert Einfluss in Afrika
In dieser Woche findet in Peking das China-Afrika-Forum statt, bei dem mehr als ein Dutzend afrikanische Staats- und Regierungschefs empfangen werden. Das Forum für chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit (FOCAC), das vom 4. bis 6. September abgehalten wird, ist das größte diplomatische Ereignis in China seit der Corona-Pandemie. Dies betonte die chinesische Regierung mit großem Stolz.
Beeindruckende Investitionszusagen
China hat im Rahmen des Forums Investitionen in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt. Diese Summe umfasst 15 Milliarden Dollar an Hilfen und zinslosen Krediten. Peking plant zudem, Schulden einiger afrikanischer Länder zu erlassen, um den Vorwürfen entgegenzutreten, dass China durch seine Kredite Abhängigkeiten schafft. Diese Maßnahmen sollen den Einfluss Chinas in Afrika weiter festigen und die wirtschaftlichen Beziehungen stärken.
Strategische Investitionen und Infrastrukturprojekte
China hat in den letzten Jahren massiv in den afrikanischen Kontinent investiert. Unter der Initiative „Neue Seidenstraße“ wurden zahlreiche Infrastrukturprojekte wie Häfen, Eisenbahnlinien, Flughäfen und Industrieparks realisiert. Diese Projekte eröffnen China nicht nur einen besseren Zugang zu afrikanischen Märkten, sondern verdrängen auch lokale Unternehmen und schwächen die einheimische Industrie.
Besonders im Rohstoffsektor zeigt sich Chinas Interesse. Hunderttausende chinesische Arbeiter wurden zur Umsetzung von Mega-Projekten nach Afrika entsendet, um die Ressourcen der betroffenen Länder wie Kupfer und Gold zu fördern. Diese Vorgehensweise wird international oft kritisch betrachtet, da sie die Abhängigkeit der afrikanischen Staaten von China verstärkt.
Chinas Einfluss und die Kritik
Die Investitionen Chinas in Afrika sind nicht unumstritten. Viele der Abkommen zwischen China und afrikanischen Staaten sind intransparent, und wirtschaftliche Interessen stehen oft über Menschenrechten und dem Schutz von Minderheiten. Zudem werden bei vielen Projekten vorwiegend chinesische Arbeitskräfte eingesetzt, was zu Vorwürfen schlechter Arbeitsbedingungen für afrikanische Arbeitskräfte führt.
Umweltauswirkungen und finanzielle Abhängigkeiten
Einige von Peking unterstützte Projekte, insbesondere im Energiesektor, stehen in der Kritik wegen möglicher negativer Umweltauswirkungen. Hauptempfänger chinesischer Investitionen sind bisher fünf Staaten: Angola, Äthiopien, Kenia, Nigeria und Kamerun. Diese Länder profitieren vor allem im Rohstoffsektor und durch Infrastrukturprojekte.
China ist der größte bilaterale Geldgeber für Infrastrukturprojekte in Afrika. Im Zeitraum von 2000 bis 2018 wurden Darlehen im Gesamtvolumen von rund 148 Milliarden US-Dollar zugesagt. Mehr als die Hälfte dieser Investitionen flossen in den Verkehrs- und Energiesektor.
Fazit: Chinas wachsende Dominanz
Das China-Afrika-Forum zeigt deutlich, wie China seine wirtschaftliche und politische Dominanz in Afrika ausbaut. Während Peking sich als Partner für eine gemeinsame Zukunft präsentiert, bleibt die Frage, ob die afrikanischen Staaten langfristig von dieser Partnerschaft profitieren oder in eine neue Abhängigkeit geraten. Die Kritik an Chinas Vorgehensweise wird jedenfalls nicht leiser, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen zwischen China und Afrika in den kommenden Jahren entwickeln werden.
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