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01.08.2024
07:00 Uhr

Weil immer weniger Menschen E-Autos wollen: Zulieferer bauen 6000 Stellen ab

Weil immer weniger Menschen E-Autos wollen: Zulieferer bauen 6000 Stellen ab

Dramatische Zahlen bei deutschen Autozulieferern

Die deutsche Autozuliefererbranche steckt in einer tiefen Transformation, ja sogar in einer Krise. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet von einem massiven Stellenabbau, der seit mehreren Quartalen angekündigt wird. Erst am vergangenen Freitag gab der Branchenriese ZF Friedrichshafen bekannt, dass bis 2028 14.000 der 54.000 Stellen in Deutschland gestrichen werden sollen.

Die großen Namen der Branche

Bosch ist gemessen am Umsatz der größte deutsche Autozulieferer, gefolgt von ZF Friedrichshafen und Continental. Mit großem Abstand kommen danach Mahle, Schaeffler, Vitesco Technologies sowie kleinere Anbieter wie Brose und Eberspächer. Sie alle kämpfen mit der Transformation der Automobilindustrie vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb und bauen in diesem Prozess Arbeitsplätze in Deutschland ab.

Umfrage: Mitarbeiterzahl wird weiter sinken

Laut einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung Horváth unter Führungskräften der Branche rechnen 59 Prozent der Befragten in den kommenden fünf Jahren mit einer Reduzierung der Mitarbeiterzahl in Deutschland, davon 14 Prozent sogar mit einer starken Reduzierung. Während es im Jahr 2018 in der deutschen Autozulieferer-Industrie noch 311.000 Beschäftigte gab, sind es in diesem Jahr nur noch rund 270.000. Beobachter erwarten, dass die Zahl bis zum Ende des Jahrzehnts auf rund 200.000 zurückgehen wird.

Enorme Investitionen in die E-Mobilität zahlen sich bisher nicht aus

Zulieferer wie Bosch, ZF und Continental haben enorm in die Transformation zur Elektromobilität investiert. Das zahlt sich jedoch bisher nicht wie erhofft aus. Besonders die Abteilungen für Antriebstechnologien stecken in der Krise. Bei ZF kommen milliardenschwere Übernahmen hinzu. Eine Sprecherin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) sagte: „Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Standort zur Herstellung von E-Fahrzeugen. Gleichzeitig sehen wir besonders in der Zulieferindustrie, dass durch die Transformation zur Klimaneutralität und die Digitalisierung weniger Beschäftigung benötigt und nicht automatisch woanders aufgebaut wird.“

Schwacher Marktausblick für E-Autos

Derzeit wirkt sich der schwache Marktausblick für E-Autos und Fahrzeuge mit Hybridantrieb negativ auf die Lage der Zulieferer aus. Die Entwicklung betrifft besonders jene Zulieferer stark, die ihr Geschäftsmodell auf die E-Mobilität ausgerichtet haben.

Gleichzeitig droht Verbrenner-Motoren das endgültige Aus

Ab 2035 sollen in der EU nur noch Neuwagen zugelassen werden dürfen, die kein CO2 ausstoßen. Verbrenner-Motoren (Ausnahme für E-Fuels) droht das endgültige Aus. BMW-Chef Oliver Zipse fragte in der Bild: „Warum verbietet die EU eine Technologie, bei der Europa den größten Wettbewerbsvorteil hat und die durch CO2-arme Kraftstoffe noch so viel Potenzial bietet? Und gleichzeitig soll alles auf die Technologie gesetzt werden, die Europa in eine gewaltige Rohstoff-Abhängigkeit führt?“

Die deutsche Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob die Politik die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellt.

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