
Türkische Märkte im Chaos: Erdogan's Wirtschaftspolitik erntet Kritik
Die türkischen Finanzmärkte befinden sich erneut in schwerem Fahrwasser. Nach einem dramatischen Kurseinbruch an der Istanbuler Börse und heftigen Turbulenzen bei der türkischen Lira sieht sich die Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan gezwungen, nervöse Investoren zu beruhigen. Doch die Zweifel an der wirtschaftspolitischen Kompetenz der türkischen Führung wachsen.
Märkte reagieren mit Schrecken
Die jüngsten Entwicklungen an den türkischen Finanzmärkten erinnern fatal an die Währungskrise von 2018. Damals hatte Erdogans eigenwillige Wirtschaftspolitik das Land an den Rand des Abgrunds geführt. Auch diesmal scheinen die Märkte das Vertrauen in die türkische Wirtschaftsführung zu verlieren. Die Lira sackte zeitweise auf ein neues Rekordtief ab, während der Leitindex an der Börse Istanbul massive Verluste verzeichnete.
Erdogans umstrittener Wirtschaftskurs
Im Zentrum der Kritik steht einmal mehr die unorthodoxe Geldpolitik des türkischen Präsidenten. Entgegen aller ökonomischen Vernunft hält Erdogan an seiner Überzeugung fest, dass hohe Zinsen die Inflation antreiben würden - eine Position, die von praktisch allen Ökonomen weltweit als falsch eingestuft wird. Die türkische Zentralbank, die unter direktem Einfluss Erdogans steht, hat die Leitzinsen trotz galoppierender Inflation wiederholt gesenkt.
Internationale Investoren ziehen sich zurück
Die Folgen dieser Politik sind dramatisch. Ausländische Investoren ziehen in Scharen ihr Kapital ab, was den Verfall der türkischen Währung weiter beschleunigt. Die ohnehin schon hohe Inflation wird durch die schwache Lira zusätzlich angeheizt, da importierte Waren immer teurer werden. Ein Teufelskreis, aus dem die türkische Wirtschaft ohne grundlegende Kurskorrektur kaum ausbrechen kann.
Gold als sicherer Hafen
In dieser turbulenten Phase suchen immer mehr türkische Bürger Zuflucht in vermeintlich sicheren Anlagehäfen. Besonders Gold erfreut sich dabei wachsender Beliebtheit. Das Edelmetall gilt traditionell als Krisenwährung und Inflationsschutz - Eigenschaften, die in der aktuellen Situation besonders gefragt sind. Die steigende Nachfrage nach physischem Gold in der Türkei unterstreicht das schwindende Vertrauen in die eigene Währung.
Ausblick bleibt düster
Experten sehen wenig Hoffnung auf eine schnelle Besserung der Lage. Solange die türkische Regierung an ihrer unorthodoxen Wirtschaftspolitik festhält, dürften die Märkte skeptisch bleiben. Die Kombination aus hoher Inflation, schwacher Währung und schwindendem Investorenvertrauen könnte die türkische Wirtschaft noch tiefer in die Krise stürzen.
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Anleger sollten ihre Investitionsentscheidungen nach sorgfältiger eigener Recherche und gegebenenfalls nach Konsultation professioneller Berater treffen.

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