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28.09.2024
07:34 Uhr

ThyssenKrupp plant drastische Stellenstreichungen – Zehntausende Arbeitsplätze in Gefahr

ThyssenKrupp plant drastische Stellenstreichungen – Zehntausende Arbeitsplätze in Gefahr

Der traditionsreiche Industriekonzern ThyssenKrupp steht erneut vor tiefgreifenden Einschnitten. Wie der Vorstandssprecher des Unternehmens am Freitag bekanntgab, sind umfangreiche Kündigungen geplant. Insider berichteten von radikalen Restrukturierungsmaßnahmen, die zehntausende Arbeitsplätze betreffen könnten.

Proteste gegen den Vorstandsvorsitzenden

Ende August hatten Mitarbeiter von ThyssenKrupp gegen die Restrukturierungspläne des Vorstandsvorsitzenden Miguel López protestiert. Die Unzufriedenheit innerhalb der Belegschaft ist groß, und die Ankündigungen von weiteren Kündigungen dürften die Lage weiter verschärfen.

Schwierige Marktlage als Grund

Der Technologie-Vorstandssprecher Dennis Grimm erklärte gegenüber der Westfälischen Allgemeinen Zeitung, dass die aktuelle Marktlage sich in den letzten Monaten weiter verschlechtert habe und keine Erholung in Sicht sei. „Wir können noch nicht genau beziffern, wie viele Menschen wir nach der Fertigstellung des Geschäftsplans und den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern beschäftigen werden. Es werden aber weniger sein als heute“, sagte Grimm.

Massive Einschnitte geplant

ThyssenKrupp Automotive Body Solutions, eine Tochtergesellschaft des Konzerns, plant bereits den Abbau von mindestens 400 Arbeitsplätzen in Deutschland. Insider spekulieren, dass bis zu 100.000 Arbeitsplätze im gesamten Konzern gefährdet sein könnten. Eine Zerschlagung einiger Unternehmensbereiche scheint nicht ausgeschlossen.

Spannungen und Rücktritte

Die Spannungen innerhalb des Unternehmens sind nicht neu. Im August hatten mehrere Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der Stahlsparte von ThyssenKrupp ihren Rücktritt bekanntgegeben. Der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Sigmar Gabriel kritisierte offen den Konzernchef Miguel López und sprach von erheblichen Meinungsverschiedenheiten. Gabriel beschuldigte López, die Stahlbranche aufgegeben zu haben, und forderte staatliche Unterstützung in Höhe von 1,3 Milliarden Euro, um die Sparte zu retten.

Finanzielle Schwierigkeiten und Marktbedingungen

ThyssenKrupp hatte im August erneut rote Zahlen gemeldet. Der Nettoverlust im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni betrug 54 Millionen Euro, während im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 83 Millionen Euro erzielt wurde. Die Aktie des Unternehmens hat in den letzten zwölf Monaten 50 Prozent ihres Werts verloren. Günstigere Importe aus dem Ausland und die schwächelnde deutsche Wirtschaft setzen der Stahlbranche zusätzlich zu.

Ein Wendepunkt für ThyssenKrupp?

Nach jahrzehntelangen Problemen und finanziellen Engpässen durch Werkerrichtungen in den USA und Brasilien könnte jetzt der entscheidende Wendepunkt für ThyssenKrupp gekommen sein. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die geplanten Maßnahmen ausreichen, um den Konzern zu stabilisieren und welche Auswirkungen sie auf die Belegschaft und die deutsche Wirtschaft haben werden.

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