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29.09.2024
09:33 Uhr

Nordkorea: Hackerangriff auf Diehl Defence – Deutsche Rüstungsfirma im Visier

Nordkorea: Hackerangriff auf Diehl Defence – Deutsche Rüstungsfirma im Visier

Diehl Defence, bekannt für das Luftabwehrsystem Iris-T SLM, das sowohl an die Ukraine als auch an Südkorea geliefert wird, ist offenbar Ziel eines Hackerangriffs aus Nordkorea geworden. Diese brisante Nachricht wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Bedrohung durch Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen.

Hackerangriff mit gefälschten Jobangeboten

Laut einem Bericht des Spiegels, der sich auf Analysen des US-Sicherheitsunternehmens Mandiant stützt, sollen nordkoreanische Hacker, die dem militärischen Nachrichtendienst des Landes zugerechnet werden, das deutsche Rüstungsunternehmen Diehl Defence angegriffen haben. Die Hackergruppe „Kimsuky“ versuchte offenbar, über gefälschte Jobangebote von amerikanischen Rüstungskonzernen an sensible Informationen bezüglich Militärtechnologie zu gelangen.

Der Angriff zielte darauf ab, Mitarbeiter von Diehl Defence zu täuschen, indem durch das Anklicken eines manipulierten PDFs Schadsoftware installiert wurde, die das Ausspionieren der betroffenen Computer ermöglichte. Die Hacker verwendeten gefälschte Stellenanzeigen, die mit lukrativen Jobs lockten und zu manipulierten Webseiten führten. Zudem wurden Serveradressen mit dem Namensbestandteil „Uberlingen“ benutzt, was auf den Hauptsitz von Diehl in Überlingen am Bodensee anspielt.

Deutschland-Kampagne: Bedrohung aus Nordkorea

Diehl Defence wird vom Spiegel dahingehend zitiert, dass man sich „allgemein gegen alle Bedrohungen in der aktuellen Sicherheitssituation“ wappne. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) spricht von einer „Deutschland-Kampagne“ der Gruppe Kimsuky, die auch als „APT435“ bekannt sei. Diese Vorgänge aus Nordkorea würden demnach bereits seit Mai 2024 beobachtet.

Neben Diehl seien dem BSI weitere Unternehmen bekannt, die ins Visier von Hackerangriffen geraten sind. Ob diese Informationen auch von der US-Firma Mandiant stammen, ist nicht bekannt. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte bereits im Februar vor der Bedrohung durch nordkoreanische Cyberangriffe auf die globale Rüstungsindustrie gewarnt.

Wirtschaftliche Aussichten trotz Bedrohung

Trotz dieser beunruhigenden Nachrichten zeigt sich Diehl Defence wirtschaftlich stark. Der Chef des Unternehmens, Helmut Rauch, erklärte kürzlich, dass die Produktion von Luftabwehrsystemen in Deutschland massiv gesteigert werden soll. Um die Kapazitäten zu erweitern, plant Diehl eine Investitionsoffensive von rund einer Milliarde Euro über alle Standorte hinweg.

Bis zu 250 Millionen Euro sollen auf die Modernisierung des Stammsitzes in Überlingen entfallen, wo ein Neubau für mehr als 500 neue Jobs entsteht. Die Aufgaben drehen sich hauptsächlich um den Bereich Entwicklung. Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete Diehl Defence einen Umsatz von rund 1,15 Milliarden Euro, im laufenden Jahr steuere man auf rund zwei Milliarden Euro zu.

Diese Entwicklungen zeigen deutlich, dass Diehl Defence trotz der Bedrohung durch Cyberangriffe weiterhin auf Wachstumskurs ist und die deutsche Rüstungsindustrie eine bedeutende Rolle in der globalen Sicherheitsarchitektur spielt.

Die zunehmenden Cyberbedrohungen verdeutlichen jedoch die Notwendigkeit, dass deutsche Unternehmen und staatliche Institutionen ihre Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich verstärken müssen, um sich gegen Angriffe aus dem Ausland zu schützen.

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