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08.11.2024
10:56 Uhr

Indien sollte dem von China unterstützten Handelsblock beitreten – Regierungsbeamter

Indien sollte dem von China unterstützten Handelsblock beitreten – Regierungsbeamter

Ein hochrangiger Beamter eines indischen Regierungsthinktanks hat vorgeschlagen, dass Indien dem 15-köpfigen Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) beitreten sollte, so ein Bericht von Reuters. Diese Empfehlung kommt, nachdem Indien sich 2019 aus den Verhandlungen zurückgezogen hatte, um die Interessen der heimischen Bauern zu schützen und ein Handelsungleichgewicht zu vermeiden, da China als Hauptunterstützer des Blocks gilt.

RCEP und CPTPP: Chancen für Indien

B.V.R. Subrahmanyam, CEO des NITI Aayog Thinktanks, argumentierte, dass Indien sowohl dem RCEP als auch einem weiteren regionalen Handelsabkommen, dem Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (CPTPP), beitreten sollte. Letzteres wurde ursprünglich von den USA unterstützt, doch Washington zog sich 2017 unter der ersten Präsidentschaft von Donald Trump zurück.

Subrahmanyam betonte, dass der Beitritt zu diesen Handelsblöcken das indische verarbeitende Gewerbe erheblich stärken und die Exporte von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ankurbeln könnte, die 40% der gesamten Exporte des Landes ausmachen. Dies könnte Indien helfen, von der Verlagerung globaler Unternehmen aus China zu profitieren, eine Gelegenheit, die bisher nicht vollständig genutzt wurde.

Die Vorteile des RCEP

Das RCEP, das als das weltweit größte Freihandelsabkommen gilt, umfasst derzeit zehn Länder der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) – Australien, China, Korea, Japan und Neuseeland. Die Verhandlungen über das Abkommen begannen während des 21. ASEAN-Gipfels in Kambodscha im November 2012 und wurden 2022 abgeschlossen. Ziel des RCEP ist es, innerhalb von 20 Jahren Zölle auf mindestens 90% der zwischen den Mitgliedsländern gehandelten Waren abzuschaffen.

Das CPTPP im Überblick

Das CPTPP ist ein Freihandelsabkommen, das elf Nationen umfasst, darunter Australien, Kanada, Chile, Japan, Malaysia, Mexiko, Neuseeland und Singapur. Es wurde im März 2018 unterzeichnet und trat im Dezember desselben Jahres in Kraft.

Indiens bisherige Haltung und die Bedenken

Indiens Handelsminister Piyush Goyal hatte erst vor wenigen Wochen die Idee eines Beitritts zum RCEP zurückgewiesen und erklärt, dass es nicht im Interesse des Landes liege, ein Freihandelsabkommen mit China einzugehen. In einem Interview mit CNBC im September betonte er, dass Indien bereits Freihandelsabkommen mit ASEAN, Japan und Südkorea habe und ein bilaterales Handelsvolumen von 300 Millionen Dollar mit Neuseeland aufweise.

Die Handelsbeziehungen zwischen Indien und China sind seit einem Grenzkonflikt im Jahr 2020 kompliziert, der die bilateralen Beziehungen insgesamt beeinträchtigt hat. Im letzten Monat einigten sich die beiden Nachbarn jedoch auf eine Deeskalation entlang der Line of Actual Control (LAC) – der etwa 3.500 km langen Grenze zwischen den beiden Ländern. Diese Ankündigung erfolgte am Vorabend eines BRICS-Gipfels in Kasan, Russland, bei dem die Führer Narendra Modi und Xi Jinping ihr erstes bilaterales Treffen seit fast fünf Jahren abhielten und das Abkommen über eine vollständige Truppenentflechtung und Lösung der Streitigkeiten begrüßten.

Die Diskussion über einen möglichen Beitritt Indiens zum RCEP zeigt die komplexen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen, denen das Land gegenübersteht. Während einige Experten die wirtschaftlichen Vorteile eines Beitritts betonen, bleibt die Sorge um nationale Interessen und die Auswirkungen auf lokale Industrien ein zentrales Thema.

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