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13.11.2024
09:29 Uhr

Deutsche Chemiebranche in der Krise: Wachstumsprognosen drastisch nach unten korrigiert

Deutsche Chemiebranche in der Krise: Wachstumsprognosen drastisch nach unten korrigiert

Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie befindet sich weiterhin in schwierigem Fahrwasser. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) musste seine ursprünglich optimistischen Prognosen für das laufende Jahr deutlich nach unten korrigieren. Die Branche, die als Rückgrat der deutschen Industrie gilt, kämpft mit mehreren Herausforderungen gleichzeitig.

Drastische Korrektur der Wachstumsprognosen

Statt der ursprünglich erwarteten Produktionssteigerung von 3,5 Prozent rechnet der VCI nun nur noch mit einem mageren Plus von zwei Prozent. Noch dramatischer sieht es bei den Umsatzerwartungen aus: Anstelle eines prognostizierten Wachstums von 1,5 Prozent müssen die Unternehmen nun mit einem Rückgang von zwei Prozent rechnen. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie sehr die deutsche Industrie unter der verfehlten Wirtschaftspolitik der Ampelregierung leidet.

Hausgemachte Probleme belasten die Branche

„Die Krise ist weitgehend hausgemacht"

Mit dieser klaren Aussage bringt VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup die Situation auf den Punkt. Die im internationalen Vergleich völlig überzogenen Energiepreise, gepaart mit einer ausufernden Bürokratie und erdrückenden Steuerlast, setzen der Branche massiv zu. Während andere Länder, allen voran die USA, ihre Industrien gezielt unterstützen, scheint die deutsche Politik die Deindustrialisierung billigend in Kauf zu nehmen.

Arbeitsplätze noch stabil - aber wie lange noch?

Momentan hält sich die Beschäftigung in der Branche mit etwa 480.000 Mitarbeitern noch stabil. Doch die Warnsignale mehren sich: Große Player wie BASF und Evonik haben bereits umfangreiche Sparprogramme angekündigt, die auch Stellenabbau beinhalten. Besonders besorgniserregend ist die Situation am Traditionsstandort Ludwigshafen, wo BASF weitere Anlagenschließungen nicht ausschließt.

Alarmierende Produktionszahlen

  • Produktionsrückgang im dritten Quartal um 2,7 Prozent
  • Umsatzeinbruch von 2,5 Prozent
  • Schwache Kapazitätsauslastung in den Werken

Dringender Handlungsbedarf für die Politik

Die Situation erfordert ein schnelles Umdenken in der Politik. Die drittgrößte Industriebranche Deutschlands braucht dringend bessere Rahmenbedingungen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Stattdessen werden die Unternehmen mit immer neuen Auflagen und Kostensteigerungen konfrontiert. Der bereits im Vorjahr verzeichnete Produktionsrückgang von elf Prozent hätte eigentlich als Weckruf dienen müssen.

Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr: Deutschland braucht eine Wirtschaftspolitik, die sich wieder an den Realitäten orientiert und nicht an ideologischen Traumtänzereien. Nur so kann verhindert werden, dass weitere Industriearbeitsplätze ins Ausland abwandern und Deutschland seine Position als führender Chemiestandort verliert.

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