Chinas Einfluss in Südamerika wächst: Mega-Hafen in Peru eröffnet
In einem strategisch bedeutsamen Schritt hat China seinen Einfluss in Südamerika weiter ausgebaut. An der peruanischen Pazifikküste wurde der erste von China kontrollierte Hafen des Kontinents eingeweiht. Die virtuelle Eröffnungszeremonie, die aus Sicherheitsgründen vom Regierungspalast in Lima aus stattfand, wurde von Chinas Staatspräsident Xi Jinping und der peruanischen Präsidentin Dina Boluarte durchgeführt.
Massive chinesische Investitionen verändern Handelsrouten
Der neue Mega-Hafen Chancay, etwa 80 Kilometer nördlich von Lima gelegen, repräsentiert ein Investitionsvolumen von beachtlichen 3,5 Milliarden US-Dollar. Die Eigentumsstruktur offenbart die deutliche chinesische Dominanz: Der staatliche chinesische Konzern Cosco Shipping Ports hält eine Mehrheitsbeteiligung von 60 Prozent, während das peruanische Unternehmen Volcan Compañía Minera die restlichen 40 Prozent kontrolliert.
Drastische Verkürzung der Transportzeiten
Die strategische Bedeutung des Hafens wird durch die geplante direkte Schiffsverbindung nach Shanghai unterstrichen. Die Transportzeit nach China soll sich dadurch von bisher 40 auf nur noch 23 Tage reduzieren. Diese erhebliche Zeitersparnis wird durch den Wegfall der bisherigen Zwischenstopps in Mexiko und den USA ermöglicht.
Beeindruckende Kapazitäten bereits in der ersten Phase
Schon in der ersten Ausbauphase soll der Hafen eine jährliche Umschlagskapazität von einer Million Containern erreichen. Diese beachtliche Größenordnung unterstreicht die ambitionierten Pläne der chinesischen Investoren.
Dies sei ein "historischer Moment für Peru", betonte Präsidentin Boluarte während der Einweihungszeremonie.
Wachsende Abhängigkeit von China sorgt für Bedenken
Die zunehmende wirtschaftliche Verflechtung zwischen China und Peru wird durch beeindruckende Zahlen belegt: Seit der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens im Jahr 2009 hat sich das Handelsvolumen auf 33 Milliarden US-Dollar verdoppelt. In den vergangenen zehn Jahren flossen etwa 24 Milliarden Dollar chinesischer Investitionen in peruanische Bergbau- und Energieprojekte.
Kritische Stimmen sehen die wachsende chinesische Präsenz mit Sorge. Der argentinische Logistik-Experte Agustín Barletti warnte in der Zeitung "El Cronista" vor den Implikationen: Es handle sich nicht um einen Hafen für die Peruaner, sondern um einen chinesischen Hafen auf peruanischem Boden - ein fundamentaler Unterschied, der die geopolitischen Ambitionen Pekings verdeutliche.
Die Entwicklung zeigt exemplarisch, wie China seinen wirtschaftlichen und politischen Einfluss in Lateinamerika systematisch ausbaut. Die Kombination aus Infrastrukturinvestitionen und wirtschaftlicher Verflechtung könnte langfristig zu einer verstärkten Abhängigkeit der Region von der aufstrebenden Weltmacht führen.
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