
Chinas aggressive Exportpolitik führt zu Rekordzahl an WTO-Beschwerden
Die aggressive Exportstrategie der Volksrepublik China sorgt für massive Verwerfungen auf den Weltmärkten. Im vergangenen Jahr wurde das Reich der Mitte mit einer beispiellosen Flut von 198 Handelsstreitigkeiten bei der Welthandelsorganisation (WTO) konfrontiert - eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Damit entfiel fast die Hälfte aller bei der WTO eingereichten Beschwerden auf China.
Chinesische Überproduktion als Krisenrezept
Die kommunistische Führung in Peking setzt weiterhin auf eine fragwürdige Wirtschaftspolitik: Um die schwächelnde Binnennachfrage und den kriselnden Immobiliensektor zu kompensieren, überschwemmt man die globalen Märkte mit Billigprodukten. Der chinesische Handelsüberschuss erreichte 2024 mit knapp einer Billion Dollar einen historischen Höchststand - ein klares Zeichen für die massiven Ungleichgewichte im Welthandel.
Entwicklungsländer wehren sich gegen Dumping-Strategie
Besonders bemerkenswert: Mehr als die Hälfte der Handelsklagen gegen China wurden von Entwicklungsländern eingereicht. Allein Indien brachte 37 Fälle vor, gefolgt von Brasilien mit 19 und der Türkei mit 9 Beschwerden. Selbst enge Partner Pekings wie Pakistan und Russland sehen sich gezwungen, Schutzmaßnahmen gegen die Flut chinesischer Produkte zu ergreifen.
EU unter wachsendem Druck
Die Europäische Union gerät zunehmend zwischen die Fronten. Während die USA unter Präsident Trump mit drastischen Zöllen gegen China vorgeht, droht Europa zum Auffangbecken für die chinesische Überproduktion zu werden. Die EU-Kommission hat ihre Handelsuntersuchungen gegen chinesische Produkte bereits mehr als verdoppelt - von 9 auf 21 Fälle.
Strukturelle Probleme bleiben ungelöst
Chinesische Wirtschaftsexperten räumen inzwischen selbst ein, dass ein grundlegendes Umdenken erforderlich ist. "Lange Zeit haben wir die Produktion über den Konsum und Investitionen über den Verbrauch gestellt", kritisierte der ehemalige Spitzenbeamte Peng Sen kürzlich auf einem Regierungsforum. Doch konkrete Reformpläne zur Stärkung des Binnenkonsums bleiben bisher aus.
Fazit: Globale Spannungen nehmen zu
Die aggressive Exportstrategie Chinas gefährdet zunehmend die Stabilität des Welthandelssystems. Während die kommunistische Führung weiter auf Überproduktion und Exportüberschüsse setzt, wächst der Unmut bei den Handelspartnern. Eine Entspannung ist nicht in Sicht - im Gegenteil: Mit der forcierten Expansion in Hightech-Sektoren dürften die Konflikte weiter eskalieren.
"Wenn man so groß ist wie China, muss man sich um die Auswirkungen der eigenen Ungleichgewichte auf den Rest der Welt kümmern", mahnt der Ökonom François Chimits vom Mercator Institute for China Studies.
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