Airbus plant massiven Stellenabbau in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte
Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat angekündigt, bis zu 2500 Stellen in seiner Rüstungs- und Raumfahrtsparte zu streichen. Dieser Schritt sei notwendig, um den hohen Verlusten im Satellitengeschäft entgegenzuwirken. Der Abbau soll bis Mitte 2026 erfolgen, wie der Konzern mitteilte. Besonders betroffen sind Standorte in Deutschland und anderen europäischen Ländern, wo insgesamt rund 35.000 Menschen in dieser Sparte beschäftigt sind.
Hintergründe und Ursachen
Airbus kämpft seit einiger Zeit mit erheblichen finanziellen Problemen im Raumfahrtbereich. Im ersten Halbjahr musste der Konzern Abschreibungen in Höhe von 989 Millionen Euro vornehmen, was die Zwischenbilanz stark belastete. Bereits im Vorjahr hatte Airbus eine halbe Milliarde Euro zurückstellen müssen. Diese Verluste sind hauptsächlich auf das Geschäft mit Telekommunikations- und Navigationssatelliten zurückzuführen, das durch wachsende Konkurrenz und neue Technologien unter Druck geraten ist.
Besonders der SpaceX-Konzern von Elon Musk hat sich als dominanter Spieler im Satellitenmarkt etabliert. Der Markt für traditionelle geostationäre Satelliten hat sich in den letzten Jahren halbiert, was Airbus zusätzlich unter Druck setzt. Airbus-Chef Guillaume Faury hatte bereits im Juli angekündigt, dass man die „Wurzel des Themas“ angehen müsse, um wieder auf Erfolgskurs zu kommen.
Reaktionen und Maßnahmen
Der Gesamtbetriebsratschef von Airbus Defence and Space, Thomas Pretzl, betonte, dass die Betriebsräte und die IG Metall die Belegschaft und den Standort Deutschland schützen würden. Betriebsbedingte Kündigungen konnten bereits vor Beginn der Verhandlungen ausgeschlossen werden. Die sozialen Folgen des Stellenabbaus sollen möglichst begrenzt werden, und es wird angestrebt, betroffene Mitarbeiter in anderen, wachsenden Bereichen von Airbus unterzubringen.
Welche konkreten Standorte von den Kürzungen betroffen sein werden, soll nach Gesprächen mit Gewerkschaften und Betriebsräten bis Ende des Jahres geklärt werden. Satelliten baut Airbus unter anderem in Immenstaad am Bodensee, in Toulouse, in London und in München.
Strategische Neuausrichtung
Um sich im rasch wandelnden Markt besser behaupten zu können, plant Airbus, den einzelnen Bereichen der Luft- und Raumfahrtsparte mehr Eigenverantwortung zu geben und die Organisationsstruktur zu verschlanken. „Wir müssen schneller, schlanker und wettbewerbsfähiger werden“, sagte Spartenchef Michael Schoellhorn. Diese Maßnahmen sollen helfen, die Effizienz zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Ein Lichtblick für Deutschland
Für den Standort Deutschland gibt es dennoch eine positive Nachricht. Trotz der geplanten Stellenstreichungen soll der Standort durch die Maßnahmen der Betriebsräte und der IG Metall geschützt werden. Dies zeigt, dass der Konzern bemüht ist, die Auswirkungen des Stellenabbaus so sozialverträglich wie möglich zu gestalten und die Beschäftigung in Deutschland langfristig zu sichern.
Insgesamt steht Airbus vor einer herausfordernden Zeit. Der Konzern muss sich den neuen Marktbedingungen anpassen und gleichzeitig die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Umbaus bewältigen. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich diese Maßnahmen sein werden und ob Airbus seinen Platz im globalen Wettbewerb behaupten kann.
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