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16.09.2024
15:14 Uhr

VW plant drastische Stellenstreichungen und Werksschließungen

VW plant drastische Stellenstreichungen und Werksschließungen

Die jüngsten Ankündigungen von Volkswagen (VW) haben die deutsche Wirtschaft erschüttert. Der renommierte Automobilhersteller könnte in den kommenden Monaten bis zu 15.000 Arbeitsplätze abbauen und mehrere Werke in Deutschland schließen. Diese drastischen Maßnahmen wurden von Analysten der Bank Jefferies prognostiziert und basieren auf Aussagen von VW-Führungskräften.

Entlassungsschutz aufgehoben

Bereits Anfang September kündigte VW offiziell Tarifverträge, die bisher den Entlassungsschutz garantierten. Diese Entscheidung ebnet den Weg für die geplanten Einschnitte. Die Analysten von Jefferies betonten, dass VW in der Lage sein könnte, Produktionsstätten ohne Zustimmung des Aufsichtsrats zu schließen. Dies könnte zu Rückstellungen von bis zu 4 Milliarden Euro im vierten Quartal führen.

Gewerkschaften unter Druck

Die Gewerkschaften stehen nun vor einer schwierigen Situation. Laut den Analysten könnten sie gezwungen sein, neue Vereinbarungen zu treffen, während VW Entlassungen durchsetzen kann. Streiks wären nur aufgrund von Lohnforderungen möglich, nicht jedoch wegen Betriebsstillegungen oder Entlassungen, sofern letztere nicht vertraglich abgesichert sind.

Ein Sprecher des Unternehmens lehnte eine Stellungnahme ab, doch die Herausforderungen, vor denen VW steht, sind offensichtlich. Der Hersteller kämpft mit hohen Kosten und einer verschärften Konkurrenz durch Tesla und chinesische Autohersteller wie BYD.

Politische und wirtschaftliche Auswirkungen

Die geplanten Maßnahmen könnten erhebliche politische und wirtschaftliche Konsequenzen haben. Niedersachsen, das einen Anteil von 20 % an VW hält, hat sich in der Vergangenheit oft auf die Seite der Gewerkschaften gestellt. Die Hälfte der Sitze im Aufsichtsrat wird von Arbeitnehmervertretern besetzt, was die Durchsetzung von Einschnitten erschwert.

VW erwägt die Schließung von zwei bis drei Standorten, wobei sogar fünf deutsche Standorte in Betracht gezogen werden. Die Manager des Unternehmens haben laut Jefferies keinen Plan B, falls die Gespräche mit den Gewerkschaften zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit scheitern sollten.

Ein Blick auf die Aktie

Die wirtschaftlichen Herausforderungen spiegeln sich auch im Aktienkurs wider. Seit Anfang 2022 ist die VW-Aktie um 51 % gefallen, während der DAX um 15,5 % gestiegen ist. Diese Entwicklung zeigt die Schwierigkeiten, mit denen der Wolfsburger Hersteller konfrontiert ist.

Fazit

Die geplanten Stellenstreichungen und Werksschließungen bei VW werfen ein Schlaglicht auf die aktuellen Herausforderungen der deutschen Automobilindustrie. Während VW versucht, sich gegen die wachsende Konkurrenz und die hohen Kosten zu behaupten, stehen die Gewerkschaften und politischen Akteure vor schwierigen Verhandlungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche langfristigen Auswirkungen diese Maßnahmen auf die deutsche Wirtschaft haben werden.

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