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21.06.2024
05:44 Uhr

USA verbietet russische Antiviren-Software Kaspersky

USA verbietet russische Antiviren-Software Kaspersky

Die US-Regierung hat beschlossen, die russische Antiviren-Software Kaspersky in den Vereinigten Staaten zu verbieten. Eine umfassende Untersuchung habe ergeben, dass dies der einzige Weg sei, Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit auszuräumen, wie eine Unterbehörde des US-Handelsministeriums mitteilte. Kaspersky bestreitet die Vorwürfe und kündigte rechtliche Schritte an.

Hintergrund des Verbots

Das russische IT-Unternehmen Kaspersky, das einst international für seine PC-Sicherheitslösungen respektiert wurde, steht seit Jahren im Westen unter Druck. Die Sorge, dass die Software ein Einfallstor für russische Geheimdienste sein könnte, hat nun zum Verbot in den USA geführt. Ab dem 20. Juli wird der Verkauf von Kaspersky-Software an Unternehmen und Verbraucher in den USA untersagt. Ab dem 29. September dürfen auch keine Updates mehr eingespielt werden, was die Software weitgehend nutzlos gegen neue Bedrohungen macht. Auch der Weiterverkauf wird ab diesem Datum verboten.

Gründe für das Verbot

Die US-Behörde für Industrie und Sicherheit erklärte, dass die Cyberangriffs-Fähigkeiten der russischen Regierung und deren Einflussmöglichkeiten auf Kaspersky der Grund für das Verbot seien. Die Software der Firma könne Informationen von US-Unternehmen und Bürgern sammeln, die von der russischen Regierung missbraucht werden könnten. Verbraucher und Unternehmen, die Kaspersky-Software weiterhin nutzen, drohen jedoch keine Strafen.

Kaspersky reagiert

Kaspersky kündigte in einer ersten Reaktion an, rechtliche Schritte zum Schutz des Geschäfts einzuleiten. Man gehe davon aus, dass die Entscheidung „auf Basis des aktuellen geopolitischen Klimas und theoretischer Besorgnis“ getroffen worden sei und nicht aufgrund einer Analyse der Software und Dienste der Firma. „Kaspersky betreibt keine Aktivitäten, die die nationale Sicherheit der USA bedrohen“, hieß es in einer Stellungnahme auf der Online-Plattform X.

Historische Vorfälle und politische Motivationen

Bereits 2017 wurde die Installation von Kaspersky-Software auf US-Behördengeräten verboten. Auslöser war eine Episode, bei der mutmaßliche Spionage-Software des US-Geheimdiensts NSA in die Hände von Kaspersky geraten war. Ein Mitarbeiter des US-Abhördienstes hatte die geheime Software regelwidrig auf seinen privaten Computer geladen, auf dem Kasperskys Antiviren-Software lief. Das Unternehmen versicherte, die Dateien seien gelöscht worden und man habe sie mit niemandem geteilt. In den USA gehe man jedoch davon aus, dass die NSA-Werkzeuge beim russischen Geheimdienst landeten.

Auch in Deutschland warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor dem Einsatz der Software. Das BSI argumentiert, ein russischer IT-Hersteller könne in einer geopolitisch angespannten Situation entweder selbst offensive Operationen durchführen oder unbewusst als Werkzeug für Cyberangriffe missbraucht werden. Kaspersky konterte auch damals, die Warnung sei politisch motiviert.

Fazit

Das Verbot der Kaspersky-Software in den USA zeigt einmal mehr, wie sehr geopolitische Spannungen und nationale Sicherheitsbedenken die Entscheidungen im Bereich der IT-Sicherheit beeinflussen. Während die USA und Deutschland vor den potenziellen Risiken warnen, betont Kaspersky, dass die Vorwürfe unbegründet und politisch motiviert seien. Der Ausgang der rechtlichen Auseinandersetzungen bleibt abzuwarten.

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