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12.11.2024
09:57 Uhr

Thyssenkrupp-Chef stellt Sinnhaftigkeit der deutschen Energiewende fundamental in Frage

Thyssenkrupp-Chef stellt Sinnhaftigkeit der deutschen Energiewende fundamental in Frage

In einem aufsehenerregenden Interview übt Miguel López, der Vorstandsvorsitzende von Thyssenkrupp, scharfe Kritik an der deutschen Energiepolitik. Seine Kernaussage dürfte vor allem die Befürworter der Energiewende erschüttern: Solar- und Windenergie würden in Deutschland niemals wettbewerbsfähig sein.

Skandinavien und Südeuropa im klaren Vorteil

Der Top-Manager argumentiert mit harten wirtschaftlichen Fakten. Wettbewerbsfähiger Grünstrom könne realistisch betrachtet nur in Skandinavien oder auf der iberischen Halbinsel produziert werden. Die Gründe dafür seien eindeutig: Diese Regionen verfügten über deutlich bessere natürliche Voraussetzungen - mehr Wasser, stärkere Windverhältnisse und ausreichend Platz für große Offshore-Windparks.

Milliardensubventionen ohne Perspektive

Besonders brisant erscheint López' Einschätzung zu den massiven staatlichen Förderungen: Die Milliardensubventionen für den Ausbau von Solar- und Windanlagen in Deutschland seien praktisch zum Scheitern verurteilt. Seine Argumentation basiert dabei auf einer nüchternen mathematischen Analyse: Ein Kostenvergleich mit anderen Ländern zeige unmissverständlich, dass sich diese Investitionen hierzulande schlichtweg nicht rechnen könnten.

Warnung vor fortschreitender Deindustrialisierung

Der Thyssenkrupp-Chef schlägt zudem Alarm hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands. Der Prozess der Deindustrialisierung habe bereits eingesetzt - eine besorgniserregende Entwicklung für ein Land, dessen wirtschaftliche Stärke traditionell auf seiner industriellen Basis beruhe.

Der Prozess hat bereits begonnen. Wir befinden uns in einer Deindustrialisierung. Und da müssen wir unbedingt gegensteuern, denn die Stärke der deutschen Wirtschaft war immer die Industrie.

Konstruktive Lösungsvorschläge statt pauschaler Kritik

López belässt es jedoch nicht bei reiner Kritik, sondern präsentiert auch konkrete Lösungsansätze. Statt weiterer Subventionen plädiert er für innovative Konzepte zur Steigerung der Standortattraktivität. Als Beispiel nennt er das britische Modell, bei dem Arbeitnehmer durch zeitlich begrenzte Steuervorteile angelockt werden - ein Konzept, das sich seiner Meinung nach auf die deutsche Industrie übertragen ließe.

Fazit für die deutsche Wirtschaftspolitik

Die Aussagen des Thyssenkrupp-Chefs stellen die aktuelle Energiepolitik der Bundesregierung fundamental in Frage. Sie werfen die drängende Frage auf, ob die massiven Investitionen in erneuerbare Energien in Deutschland tatsächlich zielführend sind oder ob alternative Konzepte, wie beispielsweise der Import von grünem Strom aus klimatisch besser geeigneten Regionen, nicht wirtschaftlich sinnvoller wären.

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