Streik in Chiles Escondida-Mine: Auswirkungen auf den globalen Kupfermarkt erwartet
In der weltweit größten Kupfermine, der Escondida-Mine in Antofagasta, Chile, sind die Arbeiter am Dienstag in einen Streik getreten. Die Gewerkschaften erklärten, dass die Verhandlungen mit dem australischen Konzern BHP gescheitert seien. Die Beschäftigten fordern eine Gewinnbeteiligung angesichts der gestiegenen Kupferpreise. Dieser Arbeitskampf könnte erhebliche Auswirkungen auf den Weltmarkt für Kupfer haben.
Forderungen und Hintergründe
Die Arbeiter der Escondida-Mine verlangen eine Gewinnbeteiligung, die sich an den gestiegenen Kupferpreisen orientiert. BHP hatte vorgeschlagen, jedem Beschäftigten 28.900 Dollar auszuzahlen, während die Gewerkschaft 36.000 Dollar fordert, was einem Prozent der Dividende entspricht, die an ausländische Investoren fließt. Die Gewerkschaftsmitglieder hatten sich Anfang August für den Streik ausgesprochen.
Eigentumsverhältnisse und Bedeutung
Die Escondida-Mine gehört zu 57,5 Prozent BHP. Der australische Bergbaukonzern Rio Tinto hält 30 Prozent und das japanische Unternehmen Jeco 12,5 Prozent der Anteile. Die Gehälter der Beschäftigten in der Mine liegen deutlich über dem nationalen Durchschnitt in Chile und entsprechen den Branchenlöhnen der chilenischen Kupferindustrie. Chile ist der weltweit größte Kupferproduzent, und die Kupferindustrie trägt erheblich zur Wirtschaftsleistung des Landes bei.
Erwartungen und mögliche Auswirkungen
Obwohl die Gewerkschaften bereit sind, einen langen Arbeitskampf zu führen, werden kurzfristig keine schwerwiegenden Auswirkungen auf den Kupfermarkt erwartet. Der Saxo-Markets-Rohstoffanalyst Ole Hansen erklärte, dass die Lagerbestände in den von den Börsen in London und Shanghai überwachten Lagerhäusern seit dem Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 auf ein hohes Niveau gestiegen seien. Dies könnte die unmittelbaren Auswirkungen des Streiks abmildern.
Historische Parallelen
Bereits 2017 hatten die Arbeiter der Escondida-Mine 44 Tage lang gestreikt, was einen wirtschaftlichen Schaden von 740 Millionen Dollar verursachte. Damals stiegen die globalen Kupferpreise erheblich. 2021 konnte BHP einen Streik noch abwenden, doch dieses Mal zeigen sich die Gewerkschaften kämpferisch und gut vorbereitet für einen langen Arbeitskampf.
Strategische Bedeutung von Kupfer
Kupfer ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Solarzellen, Elektrofahrzeugen, Windturbinen und Batterien. Ein längerer Streik könnte daher nicht nur die Kupferpreise beeinflussen, sondern auch Auswirkungen auf verschiedene Industriezweige haben, die auf diesen Rohstoff angewiesen sind.
Die aktuelle Situation in der Escondida-Mine zeigt einmal mehr, wie abhängig die Weltwirtschaft von stabilen Lieferketten und Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ist. Es bleibt abzuwarten, wie lange der Arbeitskampf andauern wird und welche langfristigen Konsequenzen sich daraus ergeben.
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