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05.09.2024
21:39 Uhr

Russisches Gericht blockiert Verkauf von Raiffeisen-Tochtergesellschaft

Russisches Gericht blockiert Verkauf von Raiffeisen-Tochtergesellschaft

Ein jüngster Gerichtsbeschluss in Russland hat den Verkauf der russischen Tochtergesellschaft der Raiffeisen Bank International (RBI) blockiert. Diese Entscheidung führt zu erheblichen Verzögerungen im Verkaufsprozess und wirft ein Schlaglicht auf die komplexen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und westlichen Finanzinstituten.

Hintergründe der gerichtlichen Entscheidung

Das russische Gericht hat eine Verfügungsbeschränkung erlassen, die die Aktien des Raiffeisen-Tochterunternehmens in Russland einfriert. Diese Maßnahme tritt sofort in Kraft und erschwert den geplanten Verkauf der Mehrheitsbeteiligung der RBI an der Raiffeisenbank in Russland erheblich. Die Bank teilte mit, dass diese Entscheidung unweigerlich zu weiteren Verzögerungen führen werde.

Verbindungen zu anderen Fällen

Nach Angaben der RBI steht die Entscheidung des Gerichts in Verbindung mit einem ähnlichen Fall rund um den Wiener Baukonzern Strabag. Der russische Oligarch Oleg Deripaska, der über seine Rasperia Trading-Gesellschaft Anteile an Strabag hält, ist von EU-Sanktionen betroffen, wodurch die Aktien an Strabag eingefroren sind. Dies führte dazu, dass das russische Unternehmen keine Dividenden erhält, und Rasperia versucht seitdem, in einem Gerichtsverfahren dagegen vorzugehen. In der Klageschrift wird auch die russische Raiffeisen-Tochter genannt, obwohl ihr kein Fehlverhalten vorgeworfen wird.

Operative Geschäftstätigkeit nicht betroffen

Ein Sprecher der RBI betonte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Entscheidung des Gerichts keine Auswirkungen auf die operative Geschäftstätigkeit der russischen Tochter habe. „Es hat auch keine Auswirkungen auf das in Übereinstimmung mit der EZB angekündigte Abbauprogramm in Russland. Wir können weiterhin Vorstände bestellen und Anweisungen an die Russen geben, aber wir können die Anteile an der Raiffeisenbank Russland nicht übertragen,“ erklärte der Sprecher.

Druck der Europäischen Zentralbank

Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine prüft die RBI verschiedene Optionen für einen Ausstieg aus Russland. Bankchef Johann Strobl stellte zuletzt einen Mehrheitsverkauf der Tochterbank in Aussicht. Darüber hinaus muss die RBI auf Druck der Europäischen Zentralbank (EZB) ihr Russland-Geschäft schneller abbauen. Die EZB drängt auf einen zügigen Abbau der Russland-Sparte, was die Situation für die RBI weiter kompliziert.

Einfluss der EU-Sanktionen

Die EU-Sanktionen gegen Russland haben weitreichende Auswirkungen auf westliche Unternehmen, die in Russland tätig sind. Die eingefrorenen Vermögenswerte und die damit verbundenen rechtlichen Auseinandersetzungen zeigen die Komplexität und die Herausforderungen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind, die in beiden Jurisdiktionen tätig sind. Diese Maßnahmen sollen den Druck auf Russland erhöhen, haben jedoch auch erhebliche Auswirkungen auf die betroffenen Unternehmen und deren Geschäftsstrategien.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und welche weiteren Schritte die RBI unternehmen wird, um den Verkaufsprozess ihrer russischen Tochtergesellschaft voranzutreiben.

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