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15.11.2024
07:53 Uhr

Ölpreise unter Druck: Globaler Markt steuert auf massives Überangebot zu

Ölpreise unter Druck: Globaler Markt steuert auf massives Überangebot zu

Die Anzeichen für einen deutlich entspannteren Ölmarkt im kommenden Jahr verdichten sich. Nach aktuellen Prognosen der Internationalen Energie-Agentur (IEA) könnte sich 2025 ein erheblicher Angebotsüberschuss von mehr als einer Million Barrel pro Tag aufbauen. Diese Entwicklung dürfte den Preisdruck auf die wichtigste Energiequelle der Welt weiter verstärken.

Chinas schwindende Nachfrage bereitet Sorgen

Besonders besorgniserregend für die Ölmärkte erscheint die nachlassende Nachfrage aus China. Der jahrzehntelange Wachstumsmotor der globalen Ölnachfrage schwächelt spürbar: Über sechs Monate in Folge verzeichnete das Reich der Mitte einen rückläufigen Ölverbrauch. Für das kommende Jahr rechnen Experten mit einem dramatischen Einbruch der Wachstumsrate auf nur noch ein Zehntel des aktuellen Niveaus.

USA konterkarieren OPEC-Strategie

Während die OPEC+ verzweifelt versucht, durch Förderkürzungen die Preise zu stützen, untergräbt die massive Ausweitung der US-Ölproduktion diese Bemühungen systematisch. Zusammen mit anderen Nicht-OPEC-Produzenten wie Brasilien, Kanada und Guyana dürfte die Förderung außerhalb des Kartells um beachtliche 1,5 Millionen Barrel pro Tag steigen.

"Ein lockererer Markt würde dem durch multiple Krisen erschütterten Ölsektor die dringend benötigte Stabilität bringen", argumentiert die IEA in ihrer jüngsten Analyse.

Energiewende setzt Ölmarkt zusätzlich unter Druck

Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen und der Ausbau erneuerbarer Energien beginnen nun auch spürbar den traditionellen Ölmarkt zu beeinflussen. Die IEA prognostiziert, dass die weltweite Ölnachfrage in diesem Jahrzehnt ihren Höhepunkt erreichen könnte - eine historische Zäsur für den fossilen Energieträger.

Preisverfall trotz geopolitischer Spannungen

Bemerkenswert erscheint, dass die Ölpreise seit Anfang Oktober trotz der eskalierenden Situation im Nahen Osten um etwa 11 Prozent nachgegeben haben. Dies unterstreicht die fundamentale Schwäche des Marktes. Selbst die angespannte geopolitische Lage vermag den Abwärtstrend derzeit nicht zu stoppen.

Für Verbraucher könnte diese Entwicklung durchaus positive Folgen haben: Die Preise an den Tankstellen dürften mittelfristig unter Druck bleiben. Allerdings bleibt abzuwarten, wie die OPEC+ bei ihrem nächsten Treffen Anfang Dezember auf diese Herausforderungen reagieren wird.

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