Handelsstreit zwischen EU und China: Mehr als nur Autos im Fokus
Inmitten eines eskalierenden Handelsstreits zwischen der Europäischen Union und China stehen nicht nur Automobilimporte im Zentrum der Auseinandersetzungen. Seit Herbst 2023 untersucht die EU die Exporte chinesischer Elektroautos und hat kürzlich eine vorläufige Entscheidung getroffen, die drei großen Autoherstellern Strafzölle androht, sollte China nicht einlenken.
Vielfältige Handelsgüter als Druckmittel
Der Konflikt beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Automobilsektor. China hat seine Konfliktbereitschaft durch die Untersuchung europäischer Schweinefleischimporte demonstriert, was besonders für die spanische Schweinefleischindustrie problematisch sein könnte. Spanien ist der größte Lieferant von Schweinefleisch nach China innerhalb der EU.
Dumping-Vorwürfe und Anti-Dumping-Untersuchungen
Die EU-Kommission hat mehrere Anti-Dumping-Untersuchungen zu chinesischen Handelsgütern eingeleitet. Der Verdacht: China könnte Waren zu künstlich niedrigen Preisen verkaufen, unterstützt durch staatliche Subventionen, die in Europa nicht erlaubt sind. Diese Untersuchungen betreffen nicht nur Automobilimporte, sondern auch Flachstahl und Holzböden mit Bambusanteil.
Reaktionen aus China
Als Reaktion auf die EU-Untersuchungen hat China Untersuchungen zu verschiedenen Chemikalien eingeleitet, die von der EU importiert werden. Diese Chemikalien umfassen Kunststoffe, die Metalle wie Kupfer und Zink teilweise ersetzen sollen. Das chinesische Handelsministerium drohte zudem mit weiteren Vergeltungszöllen, was insbesondere in Spanien und Frankreich für Unruhe sorgt.
Weitere Handelsgüter im Visier
Auch französischer Weinbrand gerät ins Visier des Handelsstreits. Anfang des Jahres startete China Untersuchungen zu französischem Cognac und Armagnac, was als Antwort auf die EU-Maßnahmen gesehen wird. Herstellerinnen und Hersteller befürchten, dass diese hochwertigen Produkte ebenfalls von Strafzöllen betroffen sein könnten.
Ein Konflikt mit Potenzial zur Eskalation
Der Handelsstreit könnte sich weiter verschärfen. China untersucht derzeit den Lebensmittelsektor, insbesondere Schweinefleisch, und es scheint, als sei dies noch nicht das letzte Wort im Konflikt. Die Spannungen zwischen den Wirtschaftsmächten könnten in den kommenden Monaten weiter zunehmen, insbesondere wenn keine Einigung in Sicht ist.
Die Auswirkungen dieser Auseinandersetzungen könnten weitreichend sein. Die europäische Wirtschaft steht vor der Herausforderung, sich gegen die billige Konkurrenz aus China zu behaupten, während China seinerseits mit Maßnahmen gegen europäische Exporte reagiert. Diese Dynamik zeigt deutlich, wie verwoben und gleichzeitig fragil die globalen Handelsbeziehungen sind.
Die EU und China stehen vor einer schwierigen Phase, in der es nicht nur um wirtschaftliche Interessen, sondern auch um geopolitische Machtspiele geht. Die nächsten Schritte beider Parteien werden entscheidend dafür sein, ob der Handelsstreit beigelegt oder weiter eskaliert wird.
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