
Handelskrieg eskaliert: Trump demütigt EU mit neuen Autozöllen
In einer dramatischen Entwicklung des transatlantischen Handelskonflikts hat US-Präsident Donald Trump neue Strafzölle auf europäische Automobilimporte angekündigt. Die Maßnahme, die ab dem 3. April in Kraft treten soll, erfolgte ausgerechnet unmittelbar nach dem Besuch des EU-Handelskommissars Maros Sefcovic in Washington - ein Timing, das von vielen Beobachtern als bewusste Demütigung der Europäischen Union gewertet wird.
EU steht vor schwierigem Balanceakt
Die europäische Reaktion auf diese aggressive Handelspolitik gestaltet sich kompliziert. Brüssel plant Vergeltungsmaßnahmen, die jedoch erst am 13. April greifen sollen. Eine 99-seitige Liste potentieller Zielprodukte liegt bereits vor - von Lebensmitteln über Textilien bis hin zu Industrieprodukten. Doch die Auswahl der "Vergeltungsziele" gleicht einem Drahtseilakt: Die Maßnahmen sollen die US-Wirtschaft empfindlich treffen, ohne dabei einzelne EU-Mitgliedsstaaten übermäßig zu belasten.
Risse in der europäischen Einheit
Bereits jetzt zeigen sich erste Brüche in der europäischen Geschlossenheit. Als Reaktion auf die EU-Drohung, amerikanischen Bourbon-Whiskey mit Strafzöllen zu belegen, konterte Trump umgehend mit der Ankündigung möglicher Importzölle auf europäische Weine. Diese Drohung löste besonders in Frankreich und Italien heftige Reaktionen aus. Schon jetzt berichten italienische Winzer von rückläufigen US-Bestellungen - und das noch bevor die Zölle überhaupt in Kraft getreten sind.
China als lachender Dritter?
Interessanterweise könnte der von Trump angezettelte Handelskrieg zu einer überraschenden Annäherung zwischen der EU und China führen. Unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Washington reiste Sefcovic nach Peking, wo er sich mit hochrangigen chinesischen Regierungsvertretern traf. Auch wenn zwischen der EU und China weiterhin erhebliche Differenzen bestehen - nicht zuletzt wegen der europäischen Zölle auf chinesische E-Autos - scheinen beide Seiten angesichts der amerikanischen Handelspolitik eine Annäherung in Erwägung zu ziehen.
Kritische Analyse
Diese Entwicklungen offenbaren einmal mehr die fatalen Folgen einer kurzsichtigen "America First"-Politik. Während Trump vorgibt, amerikanische Interessen zu schützen, schadet er in Wirklichkeit der global vernetzten Wirtschaft und damit auch den USA selbst. Die protektionistische Politik der amerikanischen Regierung könnte nicht nur zu einer weiteren Fragmentierung der Weltwirtschaft führen, sondern auch langjährige Bündnisse gefährden.
Ausblick
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die EU ihre innere Zerrissenheit überwinden und eine geschlossene Front gegen die amerikanischen Handelsprovokationen aufbauen kann. Eines scheint jedoch bereits jetzt klar: Der von Trump angezettelte Handelskrieg wird keine Gewinner hervorbringen - er wird lediglich den globalen Wohlstand schmälern und die geopolitischen Spannungen weiter verschärfen.
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