Großbritannien: Digitale Gesundheitsüberwachung auf dem Vormarsch
Die britische Labour-Regierung plant eine umfassende Reform des nationalen Gesundheitssystems (NHS) durch die Einführung digitaler Technologien. Unter dem Vorwand der Modernisierung und Effizienzsteigerung wird die Gesundheitsfürsorge zunehmend in den Bereich der digitalen Überwachung verlagert. Dieser Schritt wird von der Regierung als notwendige Rettung des NHS dargestellt, doch Kritiker sehen darin eine gefährliche Entwicklung hin zu einer umfassenden staatlichen Kontrolle.
Ein radikaler Umbau des Gesundheitssystems
Der britische Gesundheitsminister Wes Streeting betont, dass der NHS „auf den Kopf gestellt“ werden müsse, um die Gesundheitsfürsorge zu retten. Ein zehnjähriger Plan soll die Digitalisierung des Gesundheitssystems vorantreiben. Zentraler Bestandteil dieses Plans ist die Einführung der digitalen Patientenakte, die alle Gesundheitsinformationen der Bürger enthalten soll. Diese Entwicklung wird durch eine Gesundheits-App unterstützt, die zur „digitalen Gesundheitserkennung“ beitragen soll.
Selbstüberwachung statt Krankenhausbesuch
Die Labour-Regierung setzt auf Selbstüberwachung der Patienten durch den Einsatz von Smartwatches und anderen tragbaren Geräten. Diese sollen Gesundheitsparameter wie Blutdruck und Blutzucker überwachen. Selbst genesende Krebspatienten sollen ihre Genesung eigenständig überwachen. Millionen von Menschen sollen mit diesen digitalen Geräten ausgestattet werden, um die Pflege von den Krankenhäusern in die Gemeinden zu verlagern.
Einfluss der Pharmaindustrie
Neben der digitalen Überwachung spielt auch die Pharmaindustrie eine zentrale Rolle in den Plänen der Labour-Regierung. So sollen beispielsweise Medikamente zur Gewichtsreduzierung, wie die „Abnehmspritze“ Ozempic, verstärkt eingesetzt werden, um das Problem der Fettleibigkeit zu bekämpfen. Dies wird als Maßnahme dargestellt, um fettleibige Menschen wieder arbeitsfähig zu machen, was jedoch auch als profitgetriebene Strategie der Pharmaindustrie gesehen werden kann.
Mediale Unterstützung und zukünftige Entwicklungen
Die langfristige Umstrukturierung des Gesundheitssektors wird von den Mainstream-Medien unterstützt. Ein Wirtschaftsredakteur des Guardian forderte offen eine massenhafte staatliche Überwachung und schlug vor, das NHS als „Testfeld für eine nationale ID-Karte“ zu nutzen. Diese digitale Identität soll letztlich auch mit der digitalen Patientenakte verknüpft werden. Die NHS-App müsse laut dem Artikel auf jedem Smartphone installiert sein, um die Gesundheitsversorgung billiger und effektiver zu gestalten.
Ein Blick in die Zukunft
Die Pläne der Labour-Regierung könnten weitreichende Folgen haben und auch auf andere EU-Länder übergreifen. Die Vision einer umfassenden digitalen Überwachung durch Smartwatches, Künstliche Intelligenz und Medikamente könnte sich als Blaupause für ähnliche Entwicklungen in Europa erweisen. Kritiker warnen vor den Gefahren einer solchen Überwachung und sehen darin einen weiteren Schritt hin zu einem Überwachungsstaat.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die Gesundheitsfürsorge und die persönliche Freiheit der Bürger auswirken werden. Klar ist jedoch, dass die Digitalisierung des Gesundheitssystems nicht nur Chancen, sondern auch erhebliche Risiken birgt, die es kritisch zu hinterfragen gilt.