Goldpreis stürzt ab: Die Folgen des Aktien-Crashs
Mit den sinkenden Aktien-Indizes ist am Montag auch der Goldpreis weiter zurückgekommen. Alle Assetklassen werden offensichtlich zu Cash gemacht.
Crash auf den Aktienmärkten
Aktienanleger, aber auch Goldanleger waren in den vergangenen Monaten von der Sonne verwöhnt. Die Kurse schienen unaufhörlich zu steigen, obwohl die konjunkturelle Lage schon seit geraumer Zeit trübe ist. Die Aktienmärkte wurden vor allem durch wenige große Player über Wasser gehalten, und der KI-Boom schien alle anderen wirtschaftlichen Sorgen an den Märkten zu übertünchen.
Am heutigen Montag wurden wir dann Zeuge eines Crash-Szenarios. Zunächst brach der japanische Nikkei-Index am Vormittag um 11 Prozent ein (Minus 8 Prozent am Nachmittag). Dann folgten die europäischen Märkte, und auch die US-Futures kamen stark unter Druck. Der DAX rutschte zeitweise nahe an die 17.000-Punkte-Marke mit einem Minus von gut 4 Prozent.
Goldpreis sinkt auch
Aber auch der Goldpreis gab kräftig nach. Um 15:15 Uhr kostete die Feinunze Gold nur noch 2.390 US-Dollar beziehungsweise 2.174 Euro. Damit rutschten die Notierungen um 2,2 Prozent oder 3,0 Prozent (in Euro) ab. Der Silberpreis gab um bis zu 6 Prozent nach auf 27,06 US-Dollar oder 24,61 Euro.
Ähnliche Szenarien haben wir in früheren Crash-Phasen erlebt. Dabei sind die Kursbewegungen in den Wochen nach der Lehman-Pleite im Jahr 2008 wohl das prominenteste Beispiel. Es wird alles zu Cash gemacht, was an noch Werthaltigem im Depot liegt. Oft wurden Wertpapiere auf Kredit verkauft, und es gibt „Margin Calls“ auf gehebelte Papiere.
Marktgespräch und Ausblick
Aktuelles Marktgespräch ist auch das Verhalten von Warren Buffet, der sich im Vorfeld in großem Stil von Tech-Aktien (Halbierung der Apple-Beteiligung) getrennt hatte und enorme Mengen an Cash hortet – die Rede ist von 277 Milliarden US-Dollar. Man dürfe also gespannt sein, wie lange und wie stark die Abwärtsbewegung ausfalle und wann womöglich auch der Goldpreis wieder anziehe.
Aber die Erfahrung der Vergangenheit zeigt auch, dass die Kurse nicht ewig fallen. In der Corona-Krise im Jahr 2020 verzeichneten die Börsen drei Tage in Folge kräftige Verluste. Danach ging es schnell wieder nach oben, weil die Zentralbanken irgendwann eingreifen und Panik auch schnell wieder in Gier umschlagen könne. Dass die Bewegungen an den Aktienmärkten oft wenig mit Rationalität zu tun haben, sollte man stets berücksichtigen.
Goldpreis-Aspekt
Zunächst einmal wird im aktuellen Crash erhebliches Finanzvermögen vernichtet. Und vielleicht ist es der Fed erneut ganz recht, wenn etwas Luft aus den überhitzten Aktienmärkten weicht. Auch 2020 hielt man erst einmal die Finger still. Dagegen nimmt der Goldpreis oft dann wieder Fahrt auf, wenn die Folgen der Krisenintervention antizipiert werden. Und diese äußern sich in der Regel in einer erneuten Ausweitung der Geldmenge und noch höherer Verschuldung.
Charttechnisch ist Gold kurzfristig erst ab Schlusskursen unter 2.350 US-Dollar stärker gefährdet. Aber die wichtigste Unterstützung auf Basis der US-Futures ist 2.320 US-Dollar.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Märkte in den kommenden Tagen entwickeln werden. Anleger sollten sich jedoch bewusst sein, dass Gold in Krisenzeiten oft als sicherer Hafen betrachtet wird und langfristig eine wertstabile Anlage darstellt.
Die Stunde Null Sichern Sie sich nur noch heute bis 23:59 Uhr unsere Freiheits-Pakete die Dominik Kettner exklusiv für Sie zusammengestellt hat
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik