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05.05.2024
19:18 Uhr

Existenzkrise bei Alstom: Tausende Arbeitsplätze in deutschen Zugfabriken in Gefahr

Existenzkrise bei Alstom: Tausende Arbeitsplätze in deutschen Zugfabriken in Gefahr

Die Zukunft der deutschen Alstom-Zugfabriken steht auf dem Spiel, und mit ihr das Schicksal von knapp 10.000 Beschäftigten. Der französische Zughersteller, der bisher als ein Garant für hochwertige Arbeitsplätze und technologische Kompetenz galt, sieht sich nun mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Die IG Metall und der Betriebsrat werfen dem Unternehmen vor, den im Juni 2023 unterzeichneten Zukunftstarifvertrag zu unterminieren, was das Vertrauen der Belegschaft tief erschüttert hat.

Vertrauensbruch und drohende Schließungen

Der Tarifvertrag, der einst Hoffnung auf eine gesicherte Zukunft gab, scheint nun zu bröckeln. Die Arbeitnehmervertreter beschuldigen Alstom, finanzielle Zusagen nicht eingehalten und erforderliche Investitionen in die Standorte zurückgefahren zu haben. Ein besonders alarmierendes Zeichen ist die drastische Reduzierung des Investitionsvolumens im Werk Hennigsdorf und die damit verbundene Gefahr, die Produktion nicht aufrechterhalten zu können.

Massive Kündigungswelle bei der IG Metall

Die Enttäuschung mündete in einer Urabstimmung der IG Metall, bei der eine überwältigende Mehrheit für die Kündigung des Tarifvertrags stimmte. Dieses Votum ist ein deutliches Misstrauensvotum gegenüber Alstom und ein Weckruf für die Unternehmensführung, die nun unter Zugzwang steht.

Alstom in der Defensive

Alstom verteidigt sich gegen die Anschuldigungen und behauptet, es gäbe keine Grundlage für eine Kündigung des Tarifvertrags. Doch die Ankündigung, Stellen in Verwaltung und Vertrieb zu streichen, scheint kaum dazu geeignet, die Wogen zu glätten. Die Tarifarbeitsplätze mögen zwar geschützt sein, doch das Vertrauen ist erschüttert.

Die Zukunft der Standorte Görlitz und Hennigsdorf

Die Lage ist besonders prekär für die Werke in Görlitz und Hennigsdorf. Der Betriebsratschef René Straube warnt deutlich vor einem düsteren Horizont ohne den Zukunftstarifvertrag. Die nächsten Tage könnten entscheidend sein, denn am 8. Mai werden neue Aussagen von Alstom zu den deutschen Standorten erwartet.

Wirtschaftliche Souveränität in Gefahr

Diese Entwicklungen sind nicht nur für die betroffenen Mitarbeiter eine Katastrophe, sondern auch ein Schlag für die deutsche Wirtschaft und ihre industrielle Souveränität. Es zeigt sich einmal mehr, dass die Abhängigkeit von internationalen Konzernen und die Vernachlässigung von Investitionen in die heimische Industrie, wie sie die aktuelle Ampelregierung betreibt, zu einer prekären Lage führen können. Die deutsche Politik muss endlich Maßnahmen ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit unserer Industriestandorte zu stärken, anstatt sich auf unsichere und kurzfristige Vereinbarungen zu verlassen.

Fazit

Die Situation bei Alstom ist symptomatisch für eine Wirtschaftspolitik, die zu oft die Interessen der Arbeitnehmer und die langfristige Perspektive vernachlässigt. Es bleibt zu hoffen, dass diese Krise ein Weckruf für alle Beteiligten ist, um die deutsche Industrie wieder auf einen Kurs der Nachhaltigkeit und Stabilität zu bringen. Die Augen der Belegschaft, der Gewerkschaften und der gesamten Nation ruhen nun auf den kommenden Entscheidungen von Alstom.

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