Drohende Handelskonflikte: EZB warnt vor schwerwiegenden Folgen für die europäische Wirtschaft
Die wirtschaftliche Situation im Euroraum könnte sich weiter verschlechtern. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos warnte am Montag auf der "Euro Finance Week" in Frankfurt eindringlich vor den Gefahren zunehmender handelspolitischer Spannungen. Diese würden die bereits bestehenden strukturellen Probleme der Eurozone noch weiter verschärfen.
Trump plant massive Zollerhöhungen
Besonders besorgniserregend seien die jüngsten Ankündigungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Dieser plane die Einführung drastischer Importzölle von bis zu 20 Prozent auf europäische Waren. Noch härter könnte es China treffen - hier stehen sogar Zölle von 60 Prozent im Raum. Diese protektionistische Politik würde einen regelrechten Handelskrieg zwischen den USA und der Europäischen Union auslösen.
Deutsche Wirtschaft besonders gefährdet
Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft könnten die Folgen verheerend sein. Das renommierte Münchner Ifo-Institut rechnet mit einem möglichen Einbruch der deutschen Exporte in die USA um bis zu 15 Prozent. Dies würde die ohnehin schon schwächelnde deutsche Wirtschaft empfindlich treffen und könnte zu weiteren Arbeitsplatzverlusten führen.
Strukturelle Schwächen der Eurozone
De Guindos wies in seiner Rede auch auf die grundlegenden Probleme der Eurozone hin. Die niedrige Produktivität und das schwache Potenzialwachstum seien bereits jetzt große Herausforderungen. Der drohende Handelskonflikt würde diese strukturellen Schwächen noch weiter verstärken.
EZB setzt Zinssenkungskurs fort
Als Reaktion auf die wirtschaftlichen Herausforderungen hat die Europäische Zentralbank bereits in diesem Jahr drei Mal die Leitzinsen gesenkt. Der wichtige Einlagenzins liegt aktuell bei 3,25 Prozent. Experten gehen davon aus, dass die Notenbank diesen Kurs fortsetzen wird.
Die Richtung der Geldpolitik ist klar
Mit dieser Aussage deutete de Guindos an, dass die EZB zu weiteren geldpolitischen Lockerungen bereit sei. Ökonomen erwarten bereits für die kommende Ratssitzung am 12. Dezember eine weitere Zinssenkung. Auch für das nächste Jahr rechnen Volkswirte mit zusätzlichen Zinsschritten nach unten.
Kritische Perspektiven
Diese Politik der kontinuierlichen Zinssenkungen ist nicht unumstritten. Kritiker warnen vor den langfristigen Folgen der ultralockeren Geldpolitik, die zu Blasen an den Vermögensmärkten führen und die Altersvorsorge der Bürger gefährden könnte. Zudem stelle sich die Frage, ob die EZB mit ihrer Niedrigzinspolitik nicht längst ihre geldpolitischen Grenzen erreicht habe.
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Verlorene Industriearbeitsplätze:
*Prognose: Internes Wirtschaftsgutachten warnt vor 2,5 Millionen verlorenen Industriearbeitsplätzen bis Ende 2025 in Deutschland
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