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27.11.2024
16:04 Uhr

Dramatischer Kurssturz des Rubels: Russische Währung erreicht neues Rekordtief

Dramatischer Kurssturz des Rubels: Russische Währung erreicht neues Rekordtief

Die russische Währung befindet sich in einer besorgniserregenden Abwärtsspirale. Der Rubel hat seit August einen dramatischen Wertverlust von fast 25 Prozent erlitten, was die wirtschaftliche Stabilität des Landes zunehmend gefährdet. Aktuell müssten für einen US-Dollar bereits 106,40 Rubel gezahlt werden - ein Niveau, das zuletzt im März 2022 zu beobachten gewesen sei.

Westliche Sanktionen zeigen verheerende Wirkung

Die verschärften Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor würden sich nun deutlich bemerkbar machen. Besonders gravierend sei dabei, dass mittlerweile fast alle russischen Großbanken - einschließlich der strategisch wichtigen Gazprombank - von US-Sanktionen betroffen seien. Dies führe zu massiven Störungen im internationalen Zahlungsverkehr, insbesondere im für Russland lebenswichtigen Öl- und Gasgeschäft.

Inflation droht außer Kontrolle zu geraten

Die dramatische Schwäche der Landeswährung dürfte die ohnehin schon angespannte Inflationssituation weiter verschärfen. Nach Einschätzung der russischen Zentralbank würde eine Abwertung des Rubels um zehn Prozent die Inflationsrate um weitere 0,5 Prozentpunkte in die Höhe treiben. Für die russische Bevölkerung bedeute dies eine zusätzliche finanzielle Belastung, da Importwaren deutlich teurer würden.

Verzweifelte Gegenmaßnahmen der Zentralbank

In einem verzweifelten Versuch, die Währung zu stabilisieren, habe die russische Zentralbank den Leitzins auf drastische 21 Prozent angehoben - den höchsten Stand seit 2003. Dennoch würden Analysten einen weiteren Kurssturz auf bis zu 120 Rubel pro Dollar noch vor Jahresende für möglich halten.

"Der Markt wartet auf die Reaktion der Finanzbehörden auf die Abwertung des Rubel", hätten die Analysten vom Broker BCS erklärt. Die aktuellen Devisenkäufe würden einer "Panik in einem Umfeld der Unsicherheit" ähneln.

Fragwürdige Interpretation des Finanzministers

Bemerkenswert sei die Interpretation des russischen Finanzministers Anton Siluanow, der in der Währungsschwäche sogar einen Vorteil sehe. Der schwache Rubel würde die Position der Exporteure stärken und dem Staat höhere Einnahmen aus Energiesteuern und Exportzöllen bescheren. Diese Sichtweise erscheine angesichts der massiven negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung jedoch äußerst fragwürdig.

Düstere Zukunftsaussichten

Die einzige verbliebene Möglichkeit für russische Banken, mit Devisen zu handeln, sei die physische Einfuhr von Dollar-Bargeld - ein komplizierter und riskanter Prozess. Diese Entwicklung zeige deutlich, wie die westlichen Sanktionen die russische Wirtschaft zunehmend in die Isolation treiben würden. Eine schnelle Erholung des Rubels sei unter diesen Umständen kaum zu erwarten.

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