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13.02.2025
07:00 Uhr

Deutsche Bank-Tradition in Gefahr: Commerzbank plant radikalen Stellenabbau im Kampf gegen italienische Übernahme

In einer dramatischen Entwicklung, die die deutsche Bankenlandschaft erschüttern könnte, plant die Commerzbank einen massiven Stellenabbau. Das traditionsreiche Frankfurter Geldhaus will bis Ende 2027 rund 3.900 Vollzeitstellen streichen - ein Schritt, der vor allem den Standort Deutschland hart trifft.

Ausverkauf deutscher Banktradition droht

Der Löwenanteil der Stellenstreichungen - etwa 3.300 Arbeitsplätze - soll in Deutschland vollzogen werden. Besonders betroffen sind die Konzernzentrale und weitere Standorte in Frankfurt, wo vor allem Verwaltungspositionen und Back-Office-Bereiche dem Rotstift zum Opfer fallen sollen. Diese Entwicklung wirft ein grelles Schlaglicht auf die zunehmende Aushöhlung des deutschen Bankensektors.

Italienische Unicredit auf Beutezug

Der wahre Grund für diesen drastischen Schritt liegt in der bedrohlichen Situation, in der sich die Commerzbank befindet: Die italienische Großbank Unicredit hat sich bereits 28 Prozent der Anteile gesichert - davon 9,5 Prozent direkt über Aktien und 18,6 Prozent über Finanzinstrumente. Sobald die 30-Prozent-Marke überschritten wird, müssen die Italiener ein offizielles Übernahmeangebot vorlegen.

Die aggressive Übernahmestrategie der Unicredit könnte das Ende einer weiteren deutschen Bankeninstitution bedeuten - ein Szenario, das sowohl das Management als auch der Betriebsrat der Commerzbank als "feindlich" einstufen.

Verzweifelter Kampf um Unabhängigkeit

Die neue Konzernchefin Bettina Orlopp, die seit Oktober 2023 am Ruder ist, versucht mit allen Mitteln, die Eigenständigkeit der Bank zu bewahren. Ihre Strategie: Die Gewinne sollen bis 2028 auf beachtliche 4,2 Milliarden Euro gesteigert werden - eine ambitionierte Zielsetzung, die allerdings auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen wird.

Sozialverträglicher Abbau als Feigenblatt?

Die Bank beteuert, den Stellenabbau "sozialverträglich" gestalten zu wollen, indem sie auf den demografischen Wandel und die natürliche Fluktuation setzt. Ein Altersteilzeit-Programm soll noch in diesem Jahr starten. Dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack: Die deutsche Bankenlandschaft droht weiter an Bedeutung zu verlieren.

Der Preis der Globalisierung

Während in Deutschland Arbeitsplätze wegfallen, sollen an anderen Standorten - etwa bei der polnischen mBank und in Asien - neue Stellen entstehen. Ein weiteres Beispiel dafür, wie die Globalisierung zu Lasten des Wirtschaftsstandorts Deutschland geht. Der Bund, der noch immer zwölf Prozent der Anteile hält und die Bank in der Finanzkrise 2008/2009 mit Steuermilliarden rettete, scheint machtlos gegen diese Entwicklung.

Die Situation der Commerzbank zeigt exemplarisch, wie deutsche Traditionsunternehmen zunehmend unter ausländischen Einfluss geraten. Eine Entwicklung, die nicht nur Arbeitsplätze kostet, sondern auch die Frage aufwirft, wie lange Deutschland noch Herr im eigenen Haus bleibt.

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