Deutsche Automobilindustrie vor dramatischen Umbrüchen - Gewinneinbruch um 50 Prozent
Die deutsche Automobilindustrie steht vor gewaltigen Herausforderungen, die das Potenzial haben, die Branche grundlegend zu erschüttern. Eine aktuelle Analyse der Beratungsgesellschaft EY zeichnet ein düsteres Bild der Situation bei den deutschen Premium-Herstellern Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW.
Dramatischer Gewinneinbruch bei deutschen Herstellern
Die Zahlen des dritten Quartals 2024 offenbaren eine besorgniserregende Entwicklung: Der Umsatz der deutschen Automobilhersteller verzeichnete einen Rückgang von sechs Prozent auf 145,4 Milliarden Euro. Noch alarmierender präsentiert sich die Gewinnentwicklung - hier mussten die Konzerne einen regelrechten Absturz um 50 Prozent auf nur noch 7,1 Milliarden Euro verkraften.
Strukturelle Schwächen werden offengelegt
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig. Während die Rekordgewinne der Nach-Corona-Jahre noch über fundamentale Probleme hinwegtäuschen konnten, treten diese nun schonungslos zutage. Besonders im strategisch wichtigen Bereich der Elektromobilität zeigen sich die deutschen Hersteller erstaunlich schwerfällig - vor allem im Vergleich zu den dynamischen Konkurrenten aus China.
Dramatischer Einbruch in China
Gerade der chinesische Markt, einst Garant für profitable Geschäfte, entwickelt sich für die deutschen Hersteller zunehmend zur Problemzone. Mit einem Rückgang von 17 Prozent bei den Verkaufszahlen verlieren die deutschen Konzerne in diesem wichtigen Zukunftsmarkt dramatisch an Boden. Der Anteil der in China verkauften Fahrzeuge ist von ehemals 40 Prozent auf nur noch knapp ein Drittel geschrumpft.
"Die nächsten Jahre könnten brutal werden", warnt EY-Branchenexperte Constantin Gall mit Blick auf die Entwicklung der deutschen Automobilindustrie.
Profitabilität im Sinkflug
Die Gewinnmargen der deutschen Hersteller fallen im internationalen Vergleich deutlich ab. Während Suzuki eine beeindruckende Marge von 12,7 Prozent erwirtschaftet, müssen sich selbst Premiumhersteller wie Mercedes-Benz mit 7,3 Prozent zufriedengeben. BMW erreicht nur noch 5,2 Prozent, während Volkswagen mit mageren 3,6 Prozent das Schlusslicht unter den deutschen Herstellern bildet.
Investitionen in die Zukunft trotz Krise
Positiv zu vermerken ist, dass die deutschen Hersteller trotz der angespannten Situation ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung um zwölf Prozent auf 8,3 Milliarden Euro erhöht haben - ein Rekordwert, der zeigt, dass die Notwendigkeit von Zukunftsinvestitionen erkannt wurde.
Drohende Konsequenzen für Arbeitsplätze
Die anhaltende Schwäche der Branche könnte weitreichende Folgen für den Arbeitsmarkt haben. Bereits jetzt zeichnen sich bei verschiedenen Herstellern und Zulieferern Stellenabbau und Werksschließungen ab. Diese Entwicklung könnte sich in den kommenden Jahren noch verschärfen und zu einer Konsolidierungswelle in der gesamten Branche führen.
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