Continental startet weitreichende Umstrukturierung - Verkauf von ContiTech und Börsengang der Automotive-Sparte geplant
Der traditionsreiche deutsche Automobilzulieferer Continental steht vor der größten Umstrukturierung seiner jüngeren Unternehmensgeschichte. Der Vorstand des DAX-Konzerns hat weitreichende Entscheidungen zur Neuausrichtung des Unternehmens getroffen, die das Gesicht des Konzerns nachhaltig verändern dürften.
Verkauf der ContiTech-Sparte markiert Beginn der Transformation
Im Zentrum der Umstrukturierung steht zunächst der geplante Verkauf wesentlicher Teile der Tochtergesellschaft ContiTech. Der Prozess für die Veräußerung des Geschäftsbereichs Original Equipment Solutions (OESL), der sich auf Gummiprodukte für die Automobilindustrie spezialisiert hat, solle bereits im ersten Quartal 2025 beginnen. Von dieser Entscheidung wären mehr als 16.000 Mitarbeiter betroffen.
Automotive-Sparte vor eigenständiger Zukunft
Noch weitreichender dürfte die Entscheidung sein, die komplette Automotive-Sparte als eigenständiges Unternehmen an die Börse zu bringen. Der Spin-off soll in Form einer Europäischen Aktiengesellschaft (SE) erfolgen und bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Der Börsenplatz der Wahl wird Frankfurt am Main sein.
„Der Spin-off von Automotive wird neue Kräfte freisetzen. Denn fokussierte Unternehmen sind gerade in Zeiten der Transformation agiler", erläuterte Conti-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle die Beweggründe.
Strategische Neuausrichtung in turbulenten Zeiten
Die drastischen Maßnahmen spiegeln die zunehmenden Herausforderungen in der Automobilzulieferbranche wider. In Zeiten von Elektromobilität, Digitalisierung und verschärftem globalem Wettbewerb sehen sich traditionelle deutsche Industrieunternehmen einem immensen Anpassungsdruck ausgesetzt. Die Entscheidung Continentals könnte als Blaupause für weitere Umstrukturierungen in der Branche dienen.
Führungsfrage bereits geklärt
Die Leitung der künftig eigenständigen Automotive-Sparte wird Philipp von Hirschheydt übernehmen, der bereits seit Mai 2023 als Vorstandsmitglied bei Continental für diesen Bereich verantwortlich zeichnet. Die konkreten Ziele für die neue Gesellschaft sollen im Rahmen eines Kapitalmarkttages im Sommer 2025 präsentiert werden.
Ausblick und Bewertung
Die angekündigten Maßnahmen zeigen deutlich, dass selbst Großkonzerne wie Continental sich dem wirtschaftlichen Druck nicht entziehen können. In Zeiten, in denen die deutsche Automobilindustrie durch überbordende Regulierung und ideologiegetriebene Transformationszwänge unter Druck gerät, erscheint die Aufspaltung als logischer Schritt. Ob diese Strategie aufgeht und die einzelnen Unternehmensteile tatsächlich erfolgreicher agieren können, wird sich in den kommenden Jahren zeigen müssen.
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