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08.11.2024
07:15 Uhr

Chinas Smart City Modell: Ein Export nach BRICS-Staaten und seine Implikationen

Chinas Smart City Modell: Ein Export nach BRICS-Staaten und seine Implikationen

Chinas Bestrebungen, das 15-Minuten-Smart-City-Modell in die BRICS-Staaten zu exportieren, werfen viele Fragen auf. Während einige dies als Fortschritt für den globalen Süden sehen, gibt es auch kritische Stimmen, die die Auswirkungen auf die individuelle Freiheit und die staatliche Kontrolle hinterfragen.

Chinas Ansatz und seine Unterschiede zu westlichen Modellen

Im Gegensatz zu westlichen Modellen, die Datenschutz und öffentliche Beteiligung betonen, setzt China auf eine schnelle und groß angelegte Umsetzung. Diese Strategie mag für Länder des globalen Südens, die schnelle städtische Verbesserungen anstreben, attraktiv sein, birgt jedoch erhebliche Risiken in Bezug auf Überwachung und Kontrolle.

Technologieeinsatz und wirtschaftliche Auswirkungen

China hat fortschrittliche Technologien wie Künstliche Intelligenz, Big Data, Internet der Dinge (IoT) und Cloud Computing eingesetzt, um öffentliche Dienstleistungen zu verbessern. Diese Technologien helfen bei der Lösung kritischer städtischer Probleme wie Verkehrsstaus und Umweltverschmutzung. Einem Bericht von Deloitte zufolge werden Smart Cities in China im Jahr 2022 rund 50 % des chinesischen BIP ausmachen, und die Investitionen in Smart-City-Projekte sollen bis 2025 422 Milliarden Dollar erreichen.

Systemintegration und zentrale Kontrolle

Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg von Chinas Smart Cities ist die Entwicklung integrierter Plattformen, die Regierungsabteilungen und -systeme miteinander verbinden. Dieser zentralisierte Ansatz steht im Gegensatz zu den dezentralen Modellen im Westen und könnte für die zersplitterten staatlichen Strukturen im globalen Süden von Vorteil sein. Beispiele hierfür sind Ruandas „Irembo“-Plattform und Kenias „Nairobi County Command and Control Centre“.

Fokus auf Wirtschaftswachstum und Inklusivität

Chinas Smart-City-Initiativen legen den Schwerpunkt auf die Förderung des Wirtschaftswachstums und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Viele Smart Cities in China unterstützen spezifische Industriezweige wie Technologie und Fertigung. Shenzhen hat sich beispielsweise zu einem globalen Technologiezentrum entwickelt, das Investitionen anzieht und Arbeitsplätze schafft.

Investitionen und internationale Partnerschaften

Die Fähigkeit Chinas, private und ausländische Investitionen für Smart-City-Projekte anzuziehen, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Länder im globalen Süden können von ähnlichen Strategien profitieren, um ihre Smart-City-Projekte voranzutreiben. Die Smart Cities Mission in Indien ist ein Beispiel für effektive Investitionen in Smart-City-Projekte, die den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen verbessern.

Schlussfolgerung

China wird oft als führendes Land bei der Entwicklung von Smart Cities angesehen. Die Schlüsselfaktoren für den Erfolg Chinas umfassen den umfassenden Einsatz von Technologien, die starke Datenintegration sowie den Umfang und die Geschwindigkeit der Umsetzung. BRICS-Partnerschaften bieten Chancen wie Technologietransfer und Wirtschaftswachstum, stellen aber auch Herausforderungen dar, insbesondere in Bezug auf Governance und Datenschutz.

Während Chinas Modell für viele Entwicklungsländer attraktiv sein mag, ist eine tiefere Analyse der potenziellen negativen Auswirkungen erforderlich. Der zentrale Charakter des chinesischen Modells passt möglicherweise nicht zu den vielfältigen politischen Strukturen in vielen Ländern des globalen Südens und erfordert daher Anpassungen.

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