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21.10.2024
15:03 Uhr

China greift nach schwachem Wirtschaftswachstum zu neuen Maßnahmen

China greift nach schwachem Wirtschaftswachstum zu neuen Maßnahmen

Nach der Veröffentlichung enttäuschender Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das dritte Quartal hat China sofort reagiert und eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um die Aktienmärkte zu stabilisieren und den Zugang der Unternehmen zu Finanzmitteln zu erleichtern. Diese Schritte sollen das Vertrauen der Investoren stärken und die Marktstabilität sichern.

Erleichterte Refinanzierung für Unternehmen

Die chinesische Zentralbank (PBOC) hat 20 Wertpapier- und Fondsunternehmen die Teilnahme an dem Programm „Securities, Funds and Insurance Companies Swap Facility“ (SFISF) genehmigt. Dieses Instrument erlaubt es den Unternehmen, ihre Vermögenswerte als Sicherheit einzusetzen, um hochliquide Vermögenswerte wie Staatsanleihen oder Zentralbankwechsel zu erhalten. Zudem hat die PBOC ein spezielles Re-Finanzierungsprogramm im Volumen von 300 Milliarden Yuan (ca. 38,6 Milliarden Euro) aufgelegt, um Aktienrückkäufe zu fördern. Dieses Programm, das mit einem Zinssatz von 1,75% ausgestattet ist, hat eine Laufzeit von einem Jahr.

Am selben Tag haben die großen staatlichen Banken Chinas zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten ihre Einlagezinsen gesenkt. Diese Zinssenkungen sind Teil eines breiteren Pakets von Konjunkturmaßnahmen, zu denen auch die Reduzierung der Leitzinsen und der Mindestreserveanforderungen zählt. Die Zinsen für einjährige Einlagen wurden auf 1,5 % und für dreijährige Einlagen auf 2,25% gesenkt. Diese Anpassungen sollen den inländischen Konsum anregen, das Wachstum der Wirtschaft unterstützen und das Kreditgeschäft fördern.

Beschleunigung der Gesetzgebung und Revision wichtiger Finanzgesetze

Am Samstag kündigte die PBOC außerdem an, den Prozess zur Gesetzgebung und Revision wichtiger Finanzgesetze zu beschleunigen. Darunter fallen das „Gesetz der Volksbank von China“ sowie das „Gesetz der kommerziellen Banken“. Diese Reformen zielen darauf ab, das regulatorische Umfeld weiter zu verbessern und eine solidere rechtliche Basis für das Bankensystem zu schaffen. Es wird erwartet, dass diese Veränderungen langfristig das Vertrauen der Marktteilnehmer stärken und die Stabilität des Finanzsystems erhöhen werden.

Strukturreformen zur langfristigen Marktstabilität

Im Rahmen dieser umfassenden Bemühungen veranstaltete die China Securities Regulatory Commission (CSRC) am gestrigen Sonntag ein Symposium. An diesem Treffen nahmen Experten, Wissenschaftler und Medienvertreter teil, um weitere Reformen des Kapitalmarktes zu diskutieren. Dabei ging es insbesondere um die Verbesserung der Rahmenbedingungen für langfristige Investitionen sowie um Maßnahmen zur Stärkung des Vertrauens der Investoren. Diese Diskussionen unterstreichen Chinas Bestreben, den Kapitalmarkt nicht nur kurzfristig zu stabilisieren, sondern auch nachhaltig zu stärken.

Mit diesen Maßnahmen bleibt die chinesische Regierung ihrem Drehbuch treu, die Angebotsseite zu fördern, obwohl das eigentliche Problem die Nachfrageseite ist. Während diese Maßnahmen darauf abzielen, das Vertrauen der Investoren zu stärken und Unternehmen den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern, fördern sie die schon bestehenden Überkapazitäten weiter. Diese Überkapazitäten stellen ein erhebliches strukturelles Problem dar, da sie zu Ineffizienzen und wirtschaftlichen Ungleichgewichten führen und die schon bestehenden Handelskonflikte verschärfen.

Insgesamt zeigt sich, dass China zwar bemüht ist, die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern, jedoch weiterhin mit grundlegenden strukturellen Problemen kämpft. Es bleibt abzuwarten, ob die neuen Maßnahmen ausreichen werden, um das Vertrauen der Investoren nachhaltig zu stärken und die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.

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