Boeing: Streik legt große Teile der Flugzeug-Produktion lahm
Ein massiver Streik hat die Produktion des US-Flugzeugherstellers Boeing weitgehend zum Stillstand gebracht. Zehntausende streikende Arbeiter in den Boeing-Werken rund um Seattle haben in der Nacht zum Freitag die Arbeit niedergelegt, nachdem sie mit überwältigender Mehrheit für den Arbeitskampf gestimmt hatten. Dieser Streik ist der erste seiner Art seit 2008 und hat bereits erhebliche Auswirkungen auf die Produktion der Flugzeugmodelle 737 MAX, 777 und 767.
Hintergrund und Forderungen der Gewerkschaft
Die Gewerkschaftsmitglieder der International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM) haben das Angebot von Boeing, das eine Lohnerhöhung von 25 Prozent über vier Jahre vorsah, mit 94,6 Prozent der Stimmen abgelehnt. Stattdessen fordern sie eine Lohnerhöhung von 40 Prozent sowie die Wiedereinführung von Pensionssystemen. Der Frust über die hohen Vergütungen der früheren Boeing-Chefs Dennis Muilenburg und Dave Calhoun trägt zusätzlich zur Unzufriedenheit bei.
Produktionsstillstand und wirtschaftliche Folgen
Der Streik hat die beiden großen Montagewerke in Renton und Everett lahmgelegt. Auch die Produktion in einer Ersatzteilfabrik in Portland sowie die Nachbearbeitung von dutzenden 787 Dreamlinern in Everett stehen still. Einzig die Montage des Dreamliners in South Carolina ist nicht betroffen, da dieses Werk nicht unter den Tarifvertrag fällt.
Analysten zufolge könnte ein Streik von rund 50 Tagen Boeing bis zu 3,5 Milliarden Dollar kosten. Dies wäre ein weiterer schwerer Schlag für das Unternehmen, das bereits tiefrote Zahlen schreibt und mit 60 Milliarden Dollar verschuldet ist. Der neue Boeing-Chef Kelly Ortberg warnte, dass ein andauernder Streik die Erholung des Unternehmens gefährden könnte.
Reaktionen und Verhandlungsbereitschaft
Trotz des Streiks zeigt sich Boeing weiterhin verhandlungsbereit. In einer Erklärung betonte das Unternehmen, dass es entschlossen sei, die Beziehung zu seinen Beschäftigten und der Gewerkschaft neu zu gestalten. Boeing sei bereit, sich wieder an den Verhandlungstisch zu setzen, um eine neue Einigung zu erzielen.
Der IAM-Bezirksvorsitzende Jon Holden erklärte, dass die Mitglieder sich „laut und deutlich“ geäußert hätten. Er habe die erzielte Vereinbarung zunächst als das Beste angesehen, was ohne Streiks erreicht werden könne. Die wahre Macht in der Gewerkschaft liege jedoch bei den Beschäftigten.
Zukunftsaussichten und politische Implikationen
Die politischen und wirtschaftlichen Implikationen dieses Streiks könnten weitreichend sein. Boeing ist ein zentraler Akteur in der US-amerikanischen Luftfahrtindustrie und ein bedeutender Arbeitgeber in der Region Seattle. Ein anhaltender Streik könnte nicht nur die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens gefährden, sondern auch die gesamte Region in Mitleidenschaft ziehen.
Die deutsche Bundesregierung sollte aus diesem Beispiel lernen und die Interessen der Arbeitnehmer in den Vordergrund stellen. Ein starkes Deutschland benötigt eine stabile und faire Wirtschaftspolitik, die sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer unterstützt. Der Streik bei Boeing zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse und Forderungen der Belegschaft einzugehen, um langfristige Stabilität und Erfolg zu gewährleisten.
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