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05.11.2024
17:11 Uhr

Banken und Gewerbeimmobilien-Krise: „Sichtbare Verschlechterung der Kreditqualität“

Banken und Gewerbeimmobilien-Krise: „Sichtbare Verschlechterung der Kreditqualität“

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in einer aktuellen Studie auf die zunehmenden Risiken im Zusammenhang mit Krediten an gewerbliche Immobilien-Investoren hingewiesen. Laut der Untersuchung haben Banken in der Eurozone etwa 1,3 Billionen Euro an ausstehenden Krediten gegenüber diesem Sektor, und die Kreditqualität verschlechtert sich zusehends. Dies könnte insbesondere kleinere, spezialisierte Banken unter Druck setzen.

Steigende Risiken und notleidende Kredite

Die Forscher der EZB stellten fest, dass die Risiken nicht gleichmäßig auf die Banken verteilt sind. Eine Gruppe kleinerer Banken, die sich auf gewerbliche Immobilien spezialisiert haben, könnte besonders gefährdet sein. Ein deutlicher Anstieg der notleidenden Kredite wird als Beweis für die Verschlechterung der Kreditwürdigkeit angeführt.

Die EZB hat die Risiken untersucht, die ein Abschwung bei Gewerbeimmobilien für Banken mit sich bringt. Insbesondere nach einem durch steigende Zinsen ausgelösten Abschwung könnten Probleme bei der Bewertung der Sicherheiten auftreten, die Banken für ihre Kredite zugrunde legen. Dies könnte dazu führen, dass Banken ihre Anfälligkeit für einen Immobiliencrash unterschätzen.

Immobilienfonds und ihre Herausforderungen

Zusätzlich veröffentlichte die EZB eine Studie über Immobilienfonds, die nach dem Wertverlust während der Pandemie Schwierigkeiten hatten, Käufer für ihre Büroobjekte zu finden. Diese Fonds mussten Wohnungen und Lagerhallen verkaufen, um Rückzahlungen zu leisten, und sind somit dem am stärksten angeschlagenen Teil des Marktes noch stärker ausgesetzt. Einige Fonds erwägen sogar den Einsatz von Hebelwirkung, um Neubewertungen der Vermögenswerte und potenzielle Notverkäufe zu vermeiden.

Etwa 5,7 % der Kredite an diese Immobilienfonds sind bereits notleidend, verglichen mit 1,4 % der auf Gewerbeimmobilien bezogenen Kredite an Unternehmen. Dies zeigt die erhöhte Anfälligkeit der Fonds und die Risiken, die sie für Banken darstellen. Besonders besorgniserregend ist, dass 18 % der Kredite an Immobilienfonds im Euroraum ungesichert sind.

Folgen für das Bankensystem

Die Kreditvergabe an Real Estate Investment Funds (REIFs) setzt Banken Verlusten aus, wenn die Märkte unter Druck stehen. Dies kann zu Rückkopplungsschleifen zwischen Banken und Fonds führen und die Risiken durch riskante Kreditvergabepraktiken noch verschärfen. Trotz dieser Herausforderungen kommen die Forscher zu dem Schluss, dass der Sektor wahrscheinlich zu klein ist, um die Solvenz des gesamten Bankensystems zu gefährden.

Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die fragilen Zustände im Finanzsystem und die potenziellen Gefahren, die durch unsichere Kreditvergabe und unzureichende Bewertung von Sicherheiten entstehen können. Es bleibt abzuwarten, wie die EZB und die betroffenen Banken auf diese Herausforderungen reagieren werden.

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