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03.05.2024
06:02 Uhr

Alarmstufe Rot: Innenstädte in der Krise – 5000 Geschäfte vor dem Aus

Alarmstufe Rot: Innenstädte in der Krise – 5000 Geschäfte vor dem Aus

Deutschlands Innenstädte stehen vor einem dramatischen Umbruch. Bis zum Jahr 2025 könnten laut einer Warnung des Handelsverbands Deutschland (HDE) bis zu 5000 Einzelhandelsgeschäfte endgültig ihre Pforten schließen. Die Insolvenz der traditionsreichen Warenhauskette Galeria ist nur ein Symptom einer tieferen Malaise, die sich in zunehmenden Leerständen und einer schwindenden Besucherfrequenz manifestiert.

Der HDE schlägt Alarm: Handeln ist jetzt gefordert

Der HDE-Präsident Alexander von Preen sieht in der aktuellen Entwicklung eine ernstzunehmende Bedrohung für das soziale Gefüge und die Wirtschaftskraft unserer Städte. "Wenn der Einzelhandel geht, stürzen ganze Innenstädte", so von Preen. Er fordert deshalb einen Gipfel zur Rettung der Innenstädte und warnt vor den Konsequenzen, die das Ausbleiben von Menschenmassen für das Lebens- und Heimatgefühl der Bürger sowie für die Gesellschaft insgesamt haben könnte.

Einzelhandel in der Abwärtsspirale

Seit dem Jahr 2015 hat die Anzahl der Geschäfte von 372.000 auf 311.000 abgenommen. Die Schließung von mindestens 70 der 92 Filialen von Galeria könnte zwar teilweise durch neue Eigentümer aufgefangen werden, doch die Gefahr der Verödung einzelner Standorte bleibt bestehen.

Die Rolle der Bundesministerien

Der HDE sieht eine Hauptverantwortung beim Bundesbauministerium, aber auch das Bundeswirtschafts- und Bundesverkehrsministerium müssen nach Ansicht von Preen aktiv werden. Ein jährlicher Gipfel könnte die Koordination der verschiedenen Beteiligten verbessern und effektive Lösungen fördern.

Gründer als Hoffnungsträger

Um das Stadtbild zu beleben, fordert von Preen mehr Unterstützung für Gründer. "Wir müssen die Leerstände auch als Chance begreifen", betont er. Finanzielle Zuschüsse für bis zu 60 Monate und die Einführung von Ansiedlungsmanagern könnten hier einen entscheidenden Unterschied machen. Diese Maßnahmen könnten durch einen eigenen Haushaltstitel im Bundeshaushalt finanziert werden.

Innenstadt-Akademie als Wissensplattform

Der HDE setzt sich zudem für die Gründung einer Innenstadt-Akademie ein. Diese soll als Plattform für Wissenstransfer dienen und Städte miteinander vernetzen, um erfolgreiche Initiativen vorzustellen und Lösungen aus der Krise zu entwickeln.

Handelsimmobilienkongress als Diskussionsforum

Die Handelsbranche trifft sich diese Woche in Berlin zum jährlichen Handelsimmobilienkongress. Mit Spannung wird der Auftritt der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, erwartet.

Die Krise der Innenstädte ist ein Weckruf für die Politik, sich der Bedeutung des Einzelhandels für das urbane Leben wieder bewusst zu werden. Es gilt, traditionelle Werte wie das Gemeinschaftsgefühl und die lokale Wirtschaft zu stärken und zugleich innovative Konzepte zu fördern, um die Innenstädte als lebendige Zentren zu erhalten. Die Zeit für Taten ist jetzt, bevor die Herzschlagadern unserer Städte endgültig zum Stillstand kommen.

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