Zinssenkungen und Marktschwankungen: Was Anleger jetzt beachten sollten
Die zweite Jahreshälfte 2024 hat den Kapitalmärkten bisher eine äußerst turbulente Entwicklung beschert. Schwache Quartalsgewinne großer Technologieunternehmen und enttäuschende Arbeitsmarktdaten in den USA haben die Stimmung getrübt. Hinzu kam eine unerwartete Zinserhöhung der japanischen Notenbank, die den Yen stärkte und die Schwankungen an den Aktienmärkten, gemessen am „Angstbarometer“ VIX, auf das höchste Niveau seit Oktober 2020 trieb.
Geopolitische Spannungen und Diversifikation
Angesichts geopolitischer Spannungen wie dem Krieg in der Ukraine und Konflikten im Nahen Osten sowie politischer Unsicherheiten in Europa und den USA fragen sich viele Anleger, wie ihre Investitionen robust aufgestellt werden können. Eine Möglichkeit bieten Multi-Asset-Fonds, die Aktien, Anleihen, Gold und Liquidität kombinieren. Diese Fonds sind flexibel und können in steigenden Märkten von Aktiengewinnen profitieren, während sie in turbulenten Phasen durch Staatsanleihen hoher Bonität stabilisiert werden.
Gold spielt dabei eine besondere Rolle als Stabilitätsanker und Inflationsschutz. Entscheidend ist die Diversifikation, also die Verteilung der Vermögenswerte über verschiedene Anlageklassen, Regionen und Branchen hinweg. Dadurch sinkt das Risiko der Kapitalanlage, insbesondere wenn Kursverluste durch Kursgewinne in anderen Anlagen kompensiert werden können.
Die Rolle der Notenbanken
Wir stehen am Beginn eines Zinssenkungszyklus, nachdem die Notenbanken seit Mitte 2022 signifikante Zinsanhebungen vorgenommen haben. Die US-amerikanische Federal Reserve hat den Zinssatz elfmal auf bis zu 5,5 Prozent angehoben, während die Europäische Zentralbank ihren Einlagensatz auf bis zu 4 Prozent erhöht hat. Die Zinswende hat die Anforderungen an die Portfolioallokation grundlegend verändert.
Auch wenn die Zinsen nun sinken werden, wie US-Notenbankpräsident Jerome Powell signalisierte, wird dies schrittweise erfolgen. Das bedeutet, dass selbst risikoarme Teile eines Multi-Asset-Portfolios, wie Renten, einen erheblichen Beitrag zur Gesamtrendite leisten können. Entsprechend sinkt das Risiko des Gesamtportfolios durch eine höhere Gewichtung relativ risikoarmer Renten.
Ausblick und Fazit
Die Kapitalmärkte dürften sich im zweiten Halbjahr weiterhin volatil entwickeln. Höhere Kursschwankungen insbesondere bei Aktien sind wahrscheinlich. Neben der Politik der Notenbanken werden die wirtschaftliche Entwicklung und die US-Präsidentschaftswahlen entscheidend sein. Zu den langfristigen Trends gehören die demografische Entwicklung und die Dekarbonisierung der Wirtschaft.
Trotz erwarteter Zinssenkungen werden wir wahrscheinlich nicht auf das Niveau der Niedrigzinszeit zurückkehren. Neben Aktien sind Renten daher, etwa im Rahmen von Multi-Asset-Lösungen, ein essenzieller Portfoliobaustein. Anleger sollten bei der Auswahl eines Mischfonds oder Multi-Asset-Fonds darauf achten, welches Risikomanagement der Anbieter für sich reklamiert und ob auch in turbulenten Zeiten ein Kapitalerhalt erreicht und die Asset-Allokation entsprechend an Marktbedingungen angepasst wird.
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