Wirtschaftswunder nach chilenischem Vorbild: Argentiniens harter Weg aus der Krise
Die wirtschaftliche Situation Argentiniens könnte dramatischer kaum sein. Vor rund 100 Jahren noch eines der zehn wohlhabendsten Länder der Welt, ist die einstige Wirtschaftsmacht heute auf Platz 60 der globalen Rangliste abgerutscht. Der neue Präsident Javier Milei hat nun radikale Reformen angekündigt, um das Land aus der Krise zu führen.
Das chilenische Erfolgsmodell als Vorbild
Während Argentinien wirtschaftlich am Boden liegt, hat das Nachbarland Chile in den vergangenen Jahrzehnten einen beeindruckenden Aufstieg vollzogen. Noch 1987 lebten dort 62 Prozent der Bevölkerung in Armut - heute sind es nur noch fünf Prozent. Der Schlüssel zum Erfolg: Eine konsequent marktwirtschaftliche Politik, die von den sogenannten "Chicago Boys" konzipiert wurde.
Die Architekten des Wirtschaftswunders
Diese Gruppe chilenischer Ökonomen hatte unter der Leitung des Wirtschaftsnobelpreisträgers Milton Friedman an der University of Chicago studiert. Nach dem Militärputsch 1973 erhielten sie die Chance, ihre marktwirtschaftlichen Konzepte in die Praxis umzusetzen. Dazu gehörten weitreichende Privatisierungen und der Abbau staatlicher Regulierungen.
Der Erfolg dieser Politik ist heute unbestreitbar: Chile hat als einziges Land Südamerikas den Sprung von der Dritten in die Erste Welt geschafft.
Mileis ambitionierte Reformagenda
Argentiniens neuer Präsident scheint aus dem chilenischen Erfolgsmodell gelernt zu haben. Seine Agenda umfasst:
- Die Auflösung der Zentralbank
- Eine drastische Verkleinerung des Staatsapparats
- Die Befreiung der Wirtschaft von bürokratischen Fesseln
Schmerzhafte aber notwendige Einschnitte
Diese Maßnahmen werden zweifellos schmerzhaft sein und auf Widerstand stoßen. Doch die Alternative wäre der vollständige wirtschaftliche Kollaps. Die jahrzehntelange Politik des Populismus und der staatlichen Überregulierung hat das Land in eine Sackgasse geführt.
Ausblick: Chance auf einen Neuanfang
Ob Milei mit seinen radikalen Reformen Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Das Beispiel Chile zeigt jedoch, dass ein wirtschaftlicher Turnaround möglich ist - vorausgesetzt, die notwendigen Reformen werden konsequent umgesetzt und nicht durch ideologische Grabenkämpfe verwässert. Für Argentinien könnte dies die letzte Chance sein, den wirtschaftlichen Abstieg zu stoppen und zu alter Stärke zurückzufinden.
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