WHO-Chef ruft wegen Ausbreitung von Mpox in Afrika Notstands-Komitee ein
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der zunehmenden Verbreitung des Mpox-Virus auf dem afrikanischen Kontinent die Einberufung eines Notfallausschusses beschlossen. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte am Mittwoch, dass diese Entscheidung aufgrund der Ausbreitung des Virus außerhalb der Demokratischen Republik Kongo und der „potenziellen weiteren internationalen Verbreitung“ getroffen worden sei.
Einberufung eines Notfallausschusses
Das Komitee, bestehend aus unabhängigen Experten verschiedener Fachrichtungen, werde so schnell wie möglich zusammenkommen, um den WHO-Direktor zu beraten. Ziel sei es, zu entscheiden, ob die höchste Alarmstufe für Gesundheitskrisen ausgerufen werden solle. Diese „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“ kann nur vom WHO-Direktor ausgerufen werden und umfasst rechtlich bindende Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit.
Bereits bekannte Notlage
Bereits im Juli 2022 war wegen Mpox, früher bekannt als Affenpocken, eine solche Notlage ausgerufen worden, die im Mai 2023 wieder endete. Innerhalb dieses Zeitraums starben etwa 140 von rund 90.000 Infizierten an der Krankheit. Hauptsächlich betroffen waren Männer, die Sex mit Männern haben.
Historischer Kontext und aktuelle Lage
Mpox wurde in den 1970er-Jahren erstmals im Kongo bei Menschen festgestellt und zirkuliert seit Jahrzehnten in dem zentralafrikanischen Land. Im ersten Halbjahr 2024 wurden jedoch so viele Fälle registriert wie im gesamten Vorjahr. Tedros sprach von einem „schlimmen Ausbruch“ mit 14.000 bekannten Fällen und 511 Toten. Zudem habe sich das Virus auch auf bisher nicht betroffene Regionen des Kongo sowie die Nachbarländer Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda ausgebreitet.
Übertragung und Symptome
Mpox ist eine Virus-Erkrankung, die von infizierten Tieren, vor allem Nagetieren in West- und Zentralafrika, auf den Menschen übertragen wird. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind bei engem Kontakt ebenfalls möglich, etwa beim Sex. Mpox-Infektionen verlaufen in der Regel milder als die seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken, können jedoch auch schwere Verläufe und Todesfälle verursachen. Zu den typischen Symptomen gehören Fieber und Pusteln auf der Haut.
Appell an reiche Länder
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus appellierte an reiche Länder, Impfstoff abzugeben, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Dieser Appell zeigt einmal mehr die ungleiche Verteilung von Ressourcen und die Notwendigkeit internationaler Solidarität in Gesundheitsfragen.
Die erneute Ausbreitung des Mpox-Virus und die Einberufung eines Notfallausschusses durch die WHO verdeutlichen die Dringlichkeit der Situation. Es bleibt abzuwarten, ob die höchste Alarmstufe ausgerufen wird und welche Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit ergriffen werden.
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