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29.10.2024
14:15 Uhr

Warnstreiks in der Automobilindustrie: Beschäftigte legen Arbeit nieder

Warnstreiks in der Automobilindustrie: Beschäftigte legen Arbeit nieder

Seit den frühen Morgenstunden des 29. Oktober 2024 haben Beschäftigte in der Automobilindustrie in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ihre Arbeit niedergelegt. Betroffen sind unter anderem die Unternehmen Porsche, Bosch, ZF, Daimler Buses und Kolbenschmidt. Die Warnstreiks begannen mitten in der Nacht und sollen den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen erhöhen.

Streikbeginn bei Porsche in Stuttgart

Um 2 Uhr früh legten die Nachtschicht-Mitarbeiter von Porsche in Stuttgart ihre Arbeit nieder und beteiligten sich an einer Aktion vor dem Werkstor. Auch die Frühschicht sollte sich im Laufe des Vormittags an den Warnstreiks beteiligen. Ähnliche Aktionen fanden bei weiteren Unternehmen im Land statt.

Warnstreiks bei Bosch und Daimler Buses

Bei Bosch in Reutlingen und Kusterdingen legten etwa 300 Beschäftigte gegen halb drei die Arbeit nieder, gut drei Stunden vor dem eigentlichen Schichtende. Rund 200 Menschen nahmen an einer Kundgebung vor dem Werk in Reutlingen teil, bei der auch Pyrotechnik gezündet wurde. In Neu-Ulm beteiligten sich rund 2.500 Mitarbeiter von Daimler Buses an den Warnstreiks. Die Arbeitszeit wurde in allen Schichten um zwei Stunden verkürzt.

Sorge um die Zukunft der Beschäftigten

Die Beschäftigten äußerten ihre Besorgnis über die Zukunft der Branche. Ein Mitarbeiter sagte: "Man muss ein Zeichen setzen, vor allem wenn man VW anschaut, dass es in die Richtung nicht weitergehen soll." Ein anderer fügte hinzu: "Mein Sohn arbeitet auch hier, und von daher mache ich mir auch Sorgen, wie es um seine Zukunft steht."

Weitere Aktionen in anderen Branchen

Auch in anderen Branchen legten die Beschäftigten am Dienstag die Arbeit nieder. Bei Grohe in Lahr sollte am Mittag für eine Stunde Stillstand herrschen. Weitere Warnstreiks waren in Betrieben im Schwarzwald geplant.

Forderungen der Gewerkschaften

Die IG Metall fordert für bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigte 7 Prozent mehr Geld innerhalb eines Jahres. Die Arbeitgeber bieten hingegen 3,6 Prozent in einem Zeitraum von 27 Monaten an, wobei die erste Erhöhung von 1,7 Prozent im Juli 2025 erfolgen soll. Südwestmetall, der Metall-Arbeitgeberverband, kritisierte die Warnstreiks als verantwortungslos angesichts der angespannten konjunkturellen Lage.

Fortsetzung der Tarifverhandlungen

Die Tarifverhandlungen für rund eine Million Beschäftigte der Branche in Baden-Württemberg gehen übermorgen in die dritte Runde. Barbara Resch, die baden-württembergische Chefin der IG Metall, forderte die Arbeitgeberseite auf, ein verbessertes Angebot vorzulegen. Solange dies nicht geschehe, werde man weiter mit Warnstreiks Druck machen.

Aktionen in Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern

Auch im IG Metall-Bezirk Mitte, der Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Thüringen umfasst, wurden Beschäftigte zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Aktionen fanden unter anderem bei Thyssen-Krupp Rasselstein in Andernach und Federal-Mogul in Wiesbaden statt. Ein Schwerpunkt der Proteste war das Saarbrücker Werk von ZF, das Stellenstreichungen angekündigt hat.

Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie bleiben angespannt. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob eine Einigung erzielt werden kann oder ob die Warnstreiks weiter eskalieren.

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