VW investiert weitere 800 Millionen Euro in E-Auto-Start-up - Experten warnen vor Millionengrab
In einer überraschenden Wendung hat der Volkswagen-Konzern angekündigt, weitere 800 Millionen Dollar in den kriselnden E-Auto-Hersteller Rivian zu investieren. Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen deutlich hinter den optimistischen Prognosen zurückbleibt.
Fragwürdige Investition in unsicheren Zeiten
Die Wolfsburger Automobilschmiede scheint unbeirrt an ihrem risikoreichen Kurs festzuhalten. Dabei sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Die Rivian-Aktie hat seit Jahresbeginn bereits dramatische 55 Prozent an Wert verloren. Dass der Aktienkurs nach Bekanntgabe der VW-Investition im nachbörslichen Handel um 14 Prozent auf knapp 12 Dollar stieg, dürfte nur ein schwacher Trost sein.
Politische Unwägbarkeiten verschärfen die Situation
Besonders brisant erscheint das timing dieser Investition vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden politischen Veränderungen in den USA. Mit einem möglichen Wahlsieg Donald Trumps könnte sich das Umfeld für E-Mobilität deutlich verschlechtern. Trump hatte in der Vergangenheit mehrfach seine Skepsis gegenüber der E-Mobilität zum Ausdruck gebracht.
Technologische Zusammenarbeit trotz Risiken
Das Joint Venture "Rivian and VW Group Technology LLC" soll von einer Doppelspitze geführt werden. Dabei setzen die Verantwortlichen große Hoffnungen in die Entwicklung einer neuen Softwarearchitektur. Ein erster Prototyp wurde bereits einer ausgewählten Gruppe von Journalisten präsentiert.
"Dies ist eine Beschleunigung unserer Pläne für die Zukunft", verkündete Rivians Softwarechef Wassym Bensaid enthusiastisch.
Kritische Stimmen werden lauter
Besonders pikant erscheint die Milliardeninvestition vor dem Hintergrund der aktuellen Situation bei VW:
- Der Konzern fordert von seinen Mitarbeitern Lohnverzicht
- Die Nachfrage nach E-Autos bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück
- Hohe Dividendenzahlungen wurden erst kürzlich an Aktionäre ausgeschüttet
Fragwürdige Zukunftsaussichten
Während VW plant, ab 2027 Fahrzeuge mit der gemeinsam entwickelten Technologie auf den Markt zu bringen, stellt sich die Frage nach der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit dieser Investition. In Zeiten, in denen traditionelle Automobilhersteller unter Kostendruck stehen und die Nachfrage nach E-Fahrzeugen stagniert, erscheint das Engagement bei Rivian als äußerst riskantes Unterfangen.
Die Entwicklung der kommenden Monate wird zeigen, ob sich diese massive Investition als weitsichtige Entscheidung oder als kostspieliger Fehler erweisen wird. Für den deutschen Steuerzahler und die VW-Mitarbeiter bleibt zu hoffen, dass sich die Milliardeninvestition nicht als weiteres Fass ohne Boden entpuppt.
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