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29.10.2024
14:10 Uhr

Volkswagen in der Krise: Geplante Werksschließungen und Sparmaßnahmen

Volkswagen in der Krise: Geplante Werksschließungen und Sparmaßnahmen

Volkswagen, einer der größten Automobilhersteller Deutschlands, sieht sich gezwungen, drastische Sparmaßnahmen zu ergreifen. Hohe Produktionskosten, ein schrumpfender Automarkt und niedrige Renditen zwingen den Konzern zu radikalen Einschnitten. In der Vorstandsetage wird bereits über Werksschließungen in Deutschland nachgedacht. Auch Lohneinbußen für die kommenden Jahre sind wahrscheinlich.

Hohe Kosten und sinkende Renditen belasten VW-Standorte

Die Produktionskosten in den deutschen Werken liegen laut internen Berichten des Konzerns 25 bis 50 Prozent über den anvisierten Zielen. Thomas Schäfer, CEO der Pkw-Sparte, erklärte, dass einige deutsche Werke „doppelt so teuer wie der Wettbewerb“ seien. Finanzvorstand David Powels betonte, dass eine Rendite von mindestens 6,5 Prozent notwendig sei, um die erforderlichen Investitionen zur Sicherung der Arbeitsplätze in Deutschland zu finanzieren. Davon sei man jedoch noch „weit entfernt“.

Europas schrumpfender Automarkt und die Konkurrenz aus China

Seit 2020 wurden in Europa zwei Millionen Fahrzeuge weniger verkauft. Für VW, das einen Marktanteil von 25 Prozent hält, bedeutet dies ausbleibende Verkäufe im Umfang von etwa 500.000 Automobilen. Die Konkurrenz durch chinesische Billiganbieter verschärft die Situation zusätzlich. Zudem belastet die Unsicherheit bezüglich politischer Interventionen ins Marktgeschehen die Kaufbereitschaft der Kunden.

Elektrifizierung und politische Unsicherheiten

Trotz der Bemühungen, den Markt auf Elektromobilität umzustellen, bleibt die Nachfrage in diesem Bereich gering. Dies gilt umso mehr, seit die Kaufprämie durch die Ampelregierung im Dezember des Vorjahres abrupt gestoppt wurde. Gleichzeitig zögern mögliche Kunden, sich vor dem drohenden Zwangs-Aus durch die EU einen Verbrenner zuzulegen. Die Politik hat zudem deutlich höhere Spritpreise infolge von CO₂-Besteuerung in Aussicht gestellt.

VW setzt auf „Wir“-Gefühl

In einem internen Papier beschwört der Vorstand ein „Wir“-Gefühl und versucht, damit Hoffnung zu verbreiten. Man habe die künftige Entwicklung „gemeinsam in der Hand“. Die Qualität der Fahrzeuge stimme – insbesondere auch die der E-Mobile. Allerdings müsse man in die Lage kommen, diese zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten. Zurzeit „sinkt unsere Rendite jedoch, statt zu steigen“.

Deutliche Kritik von Kanzler Scholz und aus der Linkspartei

Bundeskanzler Olaf Scholz kritisierte, dass „falsche Managemententscheidungen aus der Vergangenheit zulasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehen“. Sören Pellmann, Vorsitzender der Gruppe der Linken im Bundestag, forderte „eine planvolle Industriepolitik“. Er kritisierte, dass die Manageretage selbst nicht mit gutem Beispiel vorangehe: Während die VW-Chefetage sich Boni auszahlen lässt, drohen Werksschließungen und Massenentlassungen.

Fazit: Zukunft von VW ungewiss

Die Zukunft von Volkswagen steht auf dem Spiel. Der Konzern muss signifikante Kosten senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Arbeitsplätze zu sichern. Die geplanten Werksschließungen und Gehaltskürzungen sind drastische Maßnahmen, die jedoch notwendig erscheinen, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten. Die kommenden Monate werden zeigen, ob VW die Herausforderungen meistern kann oder ob der deutsche Automobilriese weiter in die Krise rutscht.

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