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16.09.2024
08:17 Uhr

Verheerende Unwetter rollen auf Deutschland zu – Kommunen sind auf Extremwetter nicht vorbereitet

Verheerende Unwetter rollen auf Deutschland zu – Kommunen sind auf Extremwetter nicht vorbereitet

Die Wetterlage in Deutschland ist extrem angespannt. Hochwasser, Orkanböen und Schneemengen drohen, doch einen Plan dafür haben die wenigsten Kommunen.

Alarmierende Wetterprognosen für Deutschland

München – Meteorologen in Deutschland schlagen Alarm: Der Herbst bringt Sturm, Schnee und Regen nach Deutschland. Auch Hochwassergefahr droht. Ein Tiefdruckgebiet über dem Balkan bringt ausgedehnte Regenfälle und kühle Temperaturen in den Osten und Südosten der Republik, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte.

Ab Freitagvormittag breitet sich der Dauerregen auch auf Ostsachsen und das Erzgebirge aus. Erwartet werden 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter, in Staulagen sogar bis zu 70 Liter pro Quadratmeter. Der Süden ist besonders vom Dauerregen betroffen. Der DWD sagte „eine bis Sonntagfrüh anhaltende Dauerregensituation am Alpenrand“ mit teils Unwettern voraus, verbreitet mit Mengen zwischen 40 bis 60 Litern pro Quadratmeter, ab dem Chiemgau ostwärts in Staulagen mit rund 100 Litern pro Quadratmeter. Schon am Donnerstag hatte der DWD „ergiebigen Dauerregen“ von der Lausitz über den Böhmerwald bis an den östlichen Alpenrand vorhergesagt.

Hochwassergefahr und Wintereinbruch

In Polen und Tschechien werden sogar noch heftigere Regenfälle erwartet. Das könnte wiederum Folgen für Dresden haben, wo die nach einem Teileinsturz mittlerweile akut einsturzgefährdete Carolabrücke komplett abgerissen werden soll. Durch die erwarteten heftigen Regenmengen in Tschechien ist auch in der sächsischen Hauptstadt ein Hochwasser möglich. Tschechien hatte bereits angekündigt, den Durchfluss in der Elbe nicht reduzieren zu wollen. Auch in Österreich drohen extreme Regenmengen.

Parallel dazu setzen in den Alpen ab Freitag kräftige Schneefälle ein. Die Schneefallgrenze sinkt vor allem nach Osten hin am Samstagfrüh auf etwa 1000 Meter. In den höheren Lagen können bis Sonntagfrüh 20 bis 40 cm Neuschnee fallen. In den bayerischen Alpen könnte es derweil nach dem ersten Schnee laut DWD in den kommenden Tagen auf über 1.500 Metern Höhe bis zu 50 Zentimeter geben, die Meteorologen sprachen von einem „markanten Wintereinbruch“.

Gefahr durch Stürme

Aktuell droht auch Gefahr durch Stürme. Am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag müssen sich die Bewohner der östlichen Mittelgebirge auf Sturmböen bis zu 85 Kilometer pro Stunde einstellen. Auf dem Fichtelberg könne es vorübergehend orkanartige Böen geben. An der Küste muss ebenfalls mit starken Böen gerechnet werden, so der DWD. Auf den Gipfeln der Alpen, des Erzgebirges und möglicherweise auf dem Brocken sind Sturmböen bis zur Stärke 9 möglich, an exponierten Stellen können schwere Sturmböen der Stärke 10 auftreten.

Kommunen unvorbereitet auf Extremwetter

Dass die Natur die Menschen nicht nur durch Unwetter, sondern auch etwa durch Dauerhitze immer extremer auf die Probe stellt, wird durch den Klimawandel zum Dauerzustand. Immer häufiger müssen deutsche Kommunen mit Extremwetterereignissen zurechtkommen. Vorbereitet sind aber die wenigsten darauf. Laut einer repräsentativen Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland sind zwar 77 Prozent der Kommunen von extremen Wetterereignissen oder anderen negativen Klimawandel-Folgen betroffen. 87 Prozent nehmen diesen zudem als „bedrohlich“ wahr. Doch nur etwas mehr als zwölf Prozent von ihnen haben ein Konzept zum Umgang mit den Folgen erarbeitet.

Immerhin erarbeiten 23 Prozent aktuell einen solchen Plan und 31 Prozent gab an, das Thema Klimaanpassung in anderen Fachstrategien zu bearbeiten. Der Bund gibt durch das seit 1. Juli geltende Klimaschutzgesetz vor, dass er selbst, aber auch die Länder und Kommunen entsprechende Strategien ausarbeiten. Laut den in der Umfrage beteiligten 1062 Kommunen fehle es aber oft an finanziellen Mitteln (73 Prozent) oder personellen Ressourcen (80 Prozent), um Strategien ins Leben zu rufen.

Besserung in Sicht

Die Gefahr durch Hochwasser, Sturm und Schnee sind akut, doch sie halten zum Glück für die unvorbereiteten Kommunen vorerst nicht lange an. Am Samstag dürften sich laut Prognosen die Extremwetterereignisse zumindest etwas legen. Am Sonntag wird es wolkig, und auch für diesen Tag sind größtenteils keine Extremwetterereignisse prognostiziert.

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