Verdacht auf Abgasmanipulation: KBA nimmt BMW ins Visier
Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat ein Anhörungsverfahren gegen den renommierten deutschen Automobilhersteller BMW eingeleitet. Im Fokus steht der Vorwurf der Abgas-Manipulation, der sich auf das SUV-Modell X3 mit Zwei-Liter-Dieselmotor bezieht. Dies könnte ein weiteres Kapitel im bereits umfangreichen Diesel-Skandal der deutschen Automobilindustrie aufschlagen.
Langwieriges Verfahren mit ungewissem Ausgang
Nach Informationen, die an die Öffentlichkeit gelangten, befindet sich das Verfahren bereits seit Monaten in der Schwebe. Die genaue Anzahl der betroffenen Fahrzeuge ist derzeit noch nicht bekannt. Es besteht der Verdacht, dass eine unzulässige Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung verbaut sein könnte, was eine gezielte Umgehung der Abgasreinigung zur Folge haben würde.
BMW hat, laut Berichterstattung, um Fristverlängerungen ersucht, um sich adäquat zu den Anschuldigungen äußern zu können. Die Vorwürfe wurden ursprünglich von der Umweltorganisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) erhoben, deren Experte verdächtige Abgaswerte feststellte. Die Software wurde daraufhin von IT-Spezialist Felix Domke untersucht, der bereits in der Vergangenheit ähnliche Fälle aufdeckte.
Kritik an politischer Einflussnahme
DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch äußerte gegenüber dem SPIEGEL, dass man bereits seit Jahren Hinweise auf Abgasmanipulationen bei BMW habe. Er wirft der Politik, insbesondere den CSU-Verkehrsministern Alexander Dobrindt und Andreas Scheuer sowie dem FDP-Minister Volker Wissing vor, die Aufklärung des Dieselgate-Skandals zu behindern.
Es scheint, als ob die politische Hand über gewisse Industriezweige schützend gehalten wird, was zu einer verzögerten oder gar verhinderten Aufdeckung von Missständen führen kann. Dies wirft ein beunruhigendes Licht auf das Verhältnis zwischen Politik und Wirtschaft und unterstreicht die Notwendigkeit einer unabhängigen Justiz und Medien, die ohne politischen Druck agieren können.
BMW in der Defensive
BMW selbst hat in einer Zwischenmitteilung eingeräumt, mit den zuständigen Zulassungsbehörden in Kontakt zu stehen, um Rückfragen zum Emissionsverhalten zu klären. Diese Anfragen resultieren aus Marktüberwachungen, die zu auffälligen Messergebnissen bei einem BMW Fahrzeugmodell aus den Baujahren 2010 bis 2014 führten.
Die Münchner betonen, dass die Anhörung noch anhängig sei und man sich daher nicht weiter zu Einzelfragen äußern werde. Es bleibt abzuwarten, wie sich BMW gegen diese schweren Anschuldigungen verteidigen wird und ob weitere Konsequenzen für das Unternehmen und die deutsche Automobilindustrie folgen werden.
Fazit: Ein weiterer Dämpfer für das Vertrauen in die Automobilindustrie?
Der fortwährende Diesel-Skandal hat das Vertrauen in die deutsche Automobilindustrie bereits stark erschüttert. Die aktuellen Ereignisse um BMW könnten dieses Vertrauen weiter untergraben. Es ist essentiell, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und dass Transparenz und Ehrlichkeit als Grundpfeiler der Industrie wiederhergestellt werden. Nur so kann das Vertrauen der Konsumenten und der Stolz auf deutsche Ingenieurskunst langfristig gesichert werden.
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