Uniper beginnt Rückzahlung der Staatshilfen: 530 Millionen Euro an deutschen Staat überwiesen
Der deutsche Energiekonzern Uniper hat die erste Rückzahlung der Staatshilfen in Höhe von 530 Millionen Euro an den deutschen Staat geleistet. Diese Zahlung erfolgte Ende September 2024, wie das Unternehmen in Düsseldorf bei der Vorlage seiner Quartalszahlen mitteilte. Uniper war im Jahr 2022 während der Energiekrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten und musste mit Milliarden-Beihilfen vom Staat gerettet werden.
Hintergrund der Krise
Im Zuge des Gasstreits mit dem russischen Gaskonzern Gazprom, der seine Gaslieferungen nach dem Angriff auf die Ukraine erst verringerte und dann komplett einstellte, geriet Uniper in eine finanzielle Schieflage. Die notwendigen Ersatzbeschaffungen kosteten das Unternehmen Milliarden und führten dazu, dass der deutsche Staat mit rund 13,5 Milliarden Euro einspringen musste. Damit wurde Deutschland zum Mehrheitseigentümer von Uniper.
Weitere Rückzahlungen geplant
Uniper plant, im Frühjahr 2025 weitere 2,5 Milliarden Euro an den deutschen Staat zurückzuzahlen. Diese Rücklage wurde bereits Ende 2023 gebildet und soll nach Vorliegen der Jahreszahlen ermittelt werden. Die Rückzahlungen sind als Entlastung für den deutschen Steuerzahler zu verstehen, da die Beihilfen ursprünglich aus Steuergeldern finanziert wurden.
Privatisierung und Zukunftspläne
Das Bundesfinanzministerium hat angekündigt, dass Uniper wieder in private Hände übergehen soll, hauptsächlich durch den Verkauf von Aktien auf dem Kapitalmarkt. Der Bund ist verpflichtet, seine Beteiligung bis spätestens 2028 auf höchstens 25 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren. Uniper zählt zu den größten Energieunternehmen Deutschlands und betreibt zahlreiche Kraftwerke, die Strom aus verschiedenen Energiequellen wie Gas, Kohle, Wasserkraft, Atomkraft und Öl erzeugen.
Investitionen in erneuerbare Energien
Uniper hat angekündigt, verstärkt in erneuerbare Energien und wasserstofffähige Gaskraftwerke zu investieren. Das Unternehmen plant, bis 2040 vollständig CO2-neutral zu sein. Bereits jetzt ist knapp die Hälfte der produzierten Strommenge CO2-frei. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Energieversorgung.
Finanzielle Stabilität und Ausblick
Mit einem Gewinnziel von 1,1 bis 1,5 Milliarden Euro für das Jahr 2024 zeigt sich Uniper finanziell stabil. Der hohe Gewinn des Vorjahres von 3,7 Milliarden Euro war unter anderem auf hohe Handelsgewinne und niedrige Gasbeschaffungspreise zurückzuführen. Trotz der Herausforderungen hat sich Uniper in einem zunehmend normalisierten Marktumfeld operativ stabil entwickelt und bestätigt seinen positiven Ausblick für das Gesamtjahr.
Die Rückzahlung der Staatshilfen und die geplante Privatisierung sind wichtige Schritte, um Uniper wieder auf eine stabile und unabhängige Basis zu stellen. Gleichzeitig zeigt das Unternehmen durch seine Investitionen in erneuerbare Energien und die angestrebte CO2-Neutralität, dass es sich den Herausforderungen der Energiewende stellt und aktiv an einer nachhaltigen Zukunft arbeitet.