Union plant Atom-Wende: "Schluss mit der Teuer-Energie!"
Die CDU scheint einen radikalen Kurswechsel in ihrer Energiepolitik zu planen. Am Montag wird die Partei ihren lange erwarteten Entwurf für ein neues Grundsatzprogramm vorstellen. Der einflussreiche CDU-Wirtschaftsflügel (MIT) hat bereits eine Blaupause vorgelegt, die eine starke Wende hin zur Kernenergie deutlich macht. Unter dem Motto "Schluss mit der Teuer-Energie!" könnte Deutschland bei einer Regierungsübernahme durch die Union zu einem der weltweit führenden Kernkraftländer werden.
Deutschland soll der Kernkraft-Allianz beitreten
Die erste Forderung des MIT: Deutschland muss der Kernkraft-Allianz beitreten. Dieses Bündnis besteht aus 22 Staaten, die sich auf der COP28 zu einer Erhöhung der Kernkraftnutzung verpflichtet haben. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem die USA, Frankreich, Großbritannien, Japan, Holland, Schweden und Finnland. Deutschland, das bisher außen vor blieb, soll sich nun dieser Allianz anschließen.
Abgestellte AKW sollen wieder hochgefahren werden
Die zweite Forderung des MIT: Die abgestellten Kernkraftwerke Deutschlands sollen wieder hochgefahren werden. Konkret sollen die sechs 2021 und 2023 abgeschalteten Kernkraftwerke wieder ans Netz kommen. Damit würde Deutschland seine bisherige Energiepolitik, die auf erneuerbaren Energien und Importen basiert, radikal ändern.
Deutschland soll moderne AKW der neuesten Generation bauen
Die dritte und vielleicht ambitionierteste Forderung des MIT: Deutschland soll moderne Kernkraftwerke der neuesten Generation bauen. Die Forschung und Entwicklung für Kernreaktoren der nächsten Generation wie Dual-Fluid-Reaktoren und "Small Modular Reactors" soll vorangetrieben werden. Zudem soll Deutschland zur Kernfusionstechnologie forschen. Das Ziel: das erste Fusionskraftwerk weltweit in Deutschland zu bauen.
Kritik an der aktuellen Energiepolitik
Die MIT-Chefin Gitta Connemann (59, CDU) kritisiert die aktuelle Energiepolitik Deutschlands scharf. Sie fordert "Schluss mit der Teuer-Energie!" und betont, dass das Industrieland Deutschland bezahlbaren Strom zu jeder Tageszeit benötige. Ihrer Meinung nach liefert Kernenergie günstigen und sauberen Strom rund um die Uhr. Sie kritisiert, dass Deutschland auf Kohle und Importe aus dem Ausland setzt, während die großen Volkswirtschaften der Welt auf Atomstrom bauen.
Auch CSU-Chef und Bayern-Ministerpräsident Markus Söder (56) unterstützt die AKWende. Er betont, dass die Reaktivierung der alten Kernkraftwerke nicht ausreiche. Stattdessen müsse das Ziel sein, neue Kernkraftwerke zu bauen und die Energiepolitik Deutschlands bis zum Jahr 2040 auf völlig neue Beine zu stellen.
Die geplante AKWende der Union stellt einen radikalen Kurswechsel in der deutschen Energiepolitik dar. Es bleibt abzuwarten, wie diese Pläne in der Bevölkerung aufgenommen werden und ob sie tatsächlich umgesetzt werden können.
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